Allerdings zeigten die Bochumer trotz der 0:1-Schlappe beim 1. FC Heidenheim zumindest 45 Minuten lang eine ihrer besten Saisonleistungen. Dutt wird nun die Nerven seiner neuen Schützlinge beruhigen und den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen müssen, um den Abstiegskampf bestehen zu können.
Dass die Personalien der vergangenen Woche, insbesondere der erneute Trainerwechsel, der Mannschaft gut getan haben und für Ruhe gesorgt hat, war in Heidenheim unübersehbar. Weil Dutt offenbar weiß, wie wichtig eine tragfähige Struktur im Fußball ist, hatte er nach dem 2:1-Erfolg gegen Darmstadt “keine großen Experimente” angekündigt. Schließlich kam er sogar ganz ohne personelle Veränderungen aus.
Dass die Gastgeber nach dem Treffer von John Verhoek mit 1:0 führten, hatten de spielfreudigen und sehr präsenten Gäste einerseits dem Schiedsrichtergespann, andererseits aber auch der eigenen Abschlussschwäche zu verdanken. Die Abseitsentscheidung nach Lukas Hinterseers Treffer kam nicht nur sehr spät, sondern war auch falsch. Zweimal scheiterten die Bochumer im ersten Durchgang an FCH-Schlussmann Kevin Müller, ein weiteres Mal zirkelte Robbie Kruse den Ball knapp am Tor der Hausherren vorbei. Es war wie verhext: Die Bochumer traten auf, wie man es zu Beginn der Saison, als der Aufstieg noch ein realisierbares Ziel zu sei schien, erwartet hätte. Und doch lag zur Pause der Gegner vorne.
Dass Heidenheim sich nicht mehr der Rolle des Sparringpartners zufrieden geben wollte, war mit Beginn des zweiten Durchgangs deutlich zu spüren. Vor allem Marc Schnatterer, der bereits den Führungstreffer vorbereitet hatte, drehte nun auf. Mit seinen so präzisen wie harten Freistößen versetzte er die VfL-Abwehr ein ums andere Mal in Angst und Schrecken. Nur mit Glück konnten die Gäste in dieser Phase weitere Heidenheimer Treffer durch Verhoek und Dovedan verhindern.
Danach verflachte die Partie ein wenig. Die Gastgeber liefen den VfL nun eher an, das Spiel der Bochumer sah deshalb lange nicht mehr so flüssig aus wie im ersten Durchgang. Mit dem baumlangen Janni Serra versuchte das VfL-Trainerteam, die Lufthoheit der Hausherren ins Wanken zu bringen. Doch die Zeit lief dem VfL, der allmählich den Glauben an die Wende verlor, davon. Heidenheim riegelte gekonnt den Strafraum ab, wollte unbedingt das 1:0 ins Ziel bringen. Und schaffte es. Der VfL Bochum steht nach einer unter dem Strich unglücklichen Niederlage mit dem Rücken zur Wand.