Der Rahmen stimmte, das Vonovia Ruhrstadion war ausverkauft, das Flutlicht an, auf beiden Seiten waren die Fanlager guter Dinge. Und auch während der 90 Minuten war die Stimmung bestens.
Doch den größten Lautstärkepegel gab es bereits vor dem Anpfiff. Nicht bei der Hymne von Herbert Grönemeyer, sondern bei der von der DFL organisierten Eröffnungsfeier. Die ging nicht lange, vielleicht zehn Minuten. Unter anderem präsentierten mehrere Personen auf großen Fahnen die Logos der 18 Zweitliga-Teilnehmer. Doch das alles geriet zur Nebensache, denn es fiel auf, wie tief die Gräben derzeit zwischen dem Verband und den Anhängern sind. Das ganze Stadion begleitete das DFL-Event mit einem minutenlangen ohrenbetäubenden Pfeifkonzert. Es wurde das umgesetzt, was die VfL-Kurve auf einem Plakat ankündigte. "Wir pfeifen auf eure Show."
Die Pauli-Kurve beließt es derweil bei den bereits bekannten Sprüchen unter der Gürtellinie in Richtung DFB. Rot-Weiss Essens Präsident Michael Welling kommentierte bei Facebook: "Eröffnungsevent mit Pfeifkonzert - gibt es eigentlich eine andere Branche, die so konsequent gegen die Interessen der eigenen "Kundschaft" agiert?"
Nach der Pause ging es weiter. Wo sich die beiden Fanlager sonst verbal etwas auf die Mütze geben, gab es Wechselgesänge der Bochumer und Hamburger - natürlich gegen den DFB. Und wer sich an die letzte Saison erinnert, der kann sich denken, dass das vermutlich nur ein Anfang war. Denn die Spielzeit hat gerade erst begonnen...