Nach 180 enttäuschenden Minuten in der Relegation steht fest – der MSV Duisburg muss nach nur einem Jahr wieder in die Dritte Liga. Das erhoffte Wunder von der Wedau, welches nach der 0:2-Pleite im Hinspiel dringend gebraucht wurde, blieb aus. Die Chance, die MSV-Coach Ilia Gruev vor dem Rückspiel sah, entpuppte sich schnell als Blendkerze. Nach genau 37 Minuten war die Begegnung in der Schauinsland-Reisen-Arena vorentschieden. Bis dato spielten die Meidericher erfrischend auf und erarbeiteten sich ein deutliches Übergewicht. Doch dann narrte Elia Soriano Thomas Meißner und schoss die Würzburger Kickers in die Zweite Bundesliga.
Was danach folgte, kam einem Armutszeugnis gleich. Der MSV konnte den Kickers den fälligen Sieg in der Relegation nicht mehr streitig machen. Zu souverän spielten einerseits die Würzburger Kickers den komfortablen Vorsprung aus dem Hinspiel über die Zeit. Anderseits blieben die Zebras über die gesamte Spielzeit zu harmlos, um den Unterfranken gefährlich werden zu können. Dass das Unterfangen Klassenerhalt nach der bitteren 0:2-Niederlage in Würzburg alles andere als leicht werden würde, war vorher erwartet worden – schließlich mussten die Meidericher mit drei Toren Vorsprung siegen, um das Spiel nach der regulären Spielzeit entscheiden zu können. Nach dem Auftritt im Rückspiel konnte jedoch nur eine Erkenntnis abgewonnen werden: Diese Aufgabe war wohl eine Nummer zu groß.
Auch MSV-Coach Ilia Gruev musste nach den beiden Partien zugeben: "Wenn sich eine Mannschaft in beiden Spielen durchsetzt, hat sie es auch verdient, aufzusteigen. Unser Kampf, durch den wir erst in die Relegation gekommen sind, hat uns im Endeffekt zu viel Kraft gekostet. In den Relegationsspielen hat uns dann einfach die physische und mentale Frische gefehlt. Heute haben wir in den ersten Minuten eine starke Leistung gezeigt, das Gegentor hat uns aber leider den Stecker endgültig gezogen. Es tut mir sehr leid für die Fans."