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MSV Duisburg
Ohne Abwehrchef Bajic nach Kaiserslautern

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Niederlagen haben nicht die Angewohnheit, positive Gefühle zu erzeugen.

Vielleicht ist das im Falle des MSV Duisburg nach dem 2:4 beim Bundesliga-Aufstiegsfavoriten RB Leipzig ein wenig anders. Die Zweitliga-„Zebras“ laufen jedenfalls mit Selbstvertrauen am Sonntag in Kaiserslautern.

MSV-Neuzugang Thomas Bröker ist aus seiner Zeit beim 1. FC Köln oder auch bei Fortuna Düsseldorf – mit beiden Vereinen schaffte der gebürtige Emsländer den Bundesliga-Aufstieg – nicht unbedingt als Sprücheklopfer bekannt. Verbale Ausrufezeichen wusste der schnelle Offensivkicker aber schon immer zu setzen. Und genau deshalb sollte man Brökers Fazit nach der 2:4-Niederlage in Leipzig vom vergangenen Sonntag richtig einordnen.

„Ich glaube nicht, dass wir vor ein paar Wochen zu solch einer Leistung fähig gewesen wären“, erklärte der 30-Jährige. Das Schlusslicht hatte bis fünf Minuten vor dem Abpfiff beim Tabellenführer mit 2:1 geführt. Dann wischten die bulligen Sachsen das sportlich mit Abstand stärkste Ausrufezeichen der verzweifelt kämpfenden Meidericher einfach weg. Es blieb das verbale. Von Bröker.

Man könnte es als Nachtreten gegen den Ex-Trainer auslegen. Unter Gino Lettieri war es um das Selbstvertrauen der „Zebras“ über weite Strecke schlecht bestellt. Vom Spielverständnis auf dem Rasen mal ganz zu schweigen. Doch vermutlich spiegelt Brökers Zitat einfach nur den aktuellen Eindruck, die interne Stimmung beim MSV wider. Der neue Cheftrainer Ilia Gruev gilt trotz der ersten Niederlage im vierten Pflichtspiel als Hoffnungsträger. Auch wenn nach Abschluss der Hinrunde die Zahlen klar gegen Duisburg sprechen. Die meisten Spieleindrücke auch. Nur eben nicht die jüngsten vier: gegen Freiburg (1:1), in Düsseldorf (1:1), gegen Sandhausen (3:0) sowie in Leipzig (2:4).

Unter dieser Prämisse verbietet sich fast der Blick in den Rückspiegel. Kaiserslautern? Bochum? Den MSV-Fans dürfte auch viereinhalb Monate nach der Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga eher flau in der Magengrube werden, wenn sie an die Hinrundenauftritte gegen die letzten Gegner des Jahres 2015 denken. Lautern an der Wedau war wie Erstliga-Aspirant gegen Drittligist. Zwei Treffer des Deutsch-Polen Kacper Przybylko und ein Eigentor von Kevin Wolze hatten nach nur 29 Minuten die Kräfteverhältnisse klargestellt. Noch schlimmer als bei der 1:3-Heimniederlage war’s in Bochum eine Woche später. Da wirkte der MSV wie eine verängstigte, ratlose Truppe, die wüst den Ball über das Spielfeld drosch. Und versuchte, mit einer Fünfer-Abwehrkette ein 0:0 ins Ziel zu bringen. Mit dem 0:3 waren die Gäste am Ende noch blendend bedient.

Routinier Bröker, einer von acht Akteuren, die gegen Kaiserslautern und auch in Leipzig in der Startformation standen, zieht aus den jüngsten Auftritten unter Coach Gruev seinen Mut: „Wenn wir so auftreten gegen Lautern und Bochum“, erklärte der Mittelfeldkicker nach dem Leipzig-Auftritt, „dann werden wir auch punkten.“ Soll der Klassenerhalt gelingen, wäre das wohl vonnöten.

Dass Branimir Bajic am Sonntag im Fritz-Walter-Stadion fehlen wird, ist sicher kein Vorteil. Der Kapitän und Abwehrdirigent sah in Leipzig seine fünfte Gelbe Karte der Saison und ist damit für eine Partie zum Tribünenhocker degradiert. Wer den 36-jährigen Bosnier ersetzen wird, lässt Trainer Gruev naturgemäß noch offen. Favorit dürfte der in Leipzig eingewechselte Thomas Meißner sein.

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