Während der Fahrt drehten sich seine Gedanken um den Vorabend und seine Bilanz fiel durchweg positiv aus: „Es ist sicher nicht leicht, so ein Match zu beurteilen, denn kein Spiel, dass in diesem Kalenderjahr noch auf uns zukommt, wird mit dieser Partie vergleichbar sein.“
Weiter resümierte Hochstätter: „Dennoch habe ich viele positive Dinge gesehen.“ Welche, daraus machte er keinen Hehl: „Unser Team hat mutig gespielt, voller Leidenschaft und Enthusiasmus. Es hat gezeigt, dass wir körperlich fit sind und man hat gesehen, dass sich unser Trainer Gedanken gemacht hat, wie man die Bayern trotz ihrer Qualitäten bespielen kann. In den ersten 60 Minuten haben wir das richtig gut gemacht.“
Während er die Fortschritte seines Teams reserviert genoss, wirkte der Ex-Nationalspieler geradezu überschwänglich, als er sich in der Mixed Zone bei Matthias Sammer für den Besuch des Rekordmeisters bedankte. Kein Wunder, bescherte das Spiel dem VfL nach Abzug aller Kosten eine Einnahme von knapp 400.000 Euro, die die Grundlage schaffen, dass der VfL trotz des Trainerwechsels die Saison mit schwarzen Zahlen abschließt.
Alle huldigen „dem Tiger“ Während der Dank an Sammer in kleinem Kreis stattfand, durfte Hermann Gerland die große Bühne „genießen“. Fast 30.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion huldigten „dem Tiger“, der mittlerweile in München die gleiche Popularität besitzt, wie an der Castroper Straße. Mehrmals im Spiel wechselten Sprechchöre zwischen den Blöcken. Auch Gertjan Verbeek konnte strahlen: „Ich bin sehr zufrieden. Die Mannschaft bekommt immer mehr Vertrauen in meine Philosophie. Das kann funktionieren und wir spielen auch nicht jede Woche gegen ein Team wie Bayern München.“
Aber ein Problem ist derzeit nicht zu lösen: Nach den vielen Verletzungen – besonders von Tobias Weis und Jan Simunek – klafft eine große Lücke zwischen der Stammformation und dem Rest des Kaders. Auch ein Grund, warum aus dem 1:2 zur Pause noch ein deutliches 1:5 wurde.