„Ich bin froh und dankbar, in meinem letzten Profispiel eingewechselt worden zu sein. Es war ein toller emotionaler Abschluss. Ich war sehr ergriffen“, blickt der 37-Jährige nochmals zurück und fügt augenzwinkernd an: „Kein Gegentor bekommen, keinen Elfer verursacht. Die Jungs haben es mir aber auch richtig einfach gemacht und mir einen Gefallen getan. Die zehn Minuten waren fast schon zu lang für einen alten Mann wie mich. Gut, dass es keine Viertelstunde war, länger hätte die Kraft auch nicht gereicht.“
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Foto: firo.
Rudi Bommer hatten die flehenden Fan-Rufe erhört und „Erle“ in seinem letzten Profimatch unter donnerndem Beifall eingewechselt. „Das war schon ein großartiges und überwältigendes Gefühl, als das ganze Stadion meinen Namen rief“, zeigt sich Wolters immer noch beeindruckt, „das hier war ein Super-Abschied aus der Bundesliga für mich und die Mannschaft. Dieses Match hat für alles entschädigt, was in dieser Saison schief gelaufen ist.“ Wehmütig legt er nach: „Ich hatte in dieser Saison nur fünf Einsätze. Aber ich habe vollstes Verständnis dafür, dass ein Verein auf jüngere Spieler setzt, wenn sie ihre Leistung bringen. Unsere Jugend, das ist die Zukunft beim MSV. Darauf müssen wir setzen.“
Und „Oldie but Goldie“ Carsten Wolters trug den Nachwuchs schon auf dem Arm – zwar "nur" den eigenen in Person seiner dreijährigen Tochter Lilly – als er während der Aufstiegfeierlichkeiten in Richtung Fan-Kurve marschierte. Wie aus Tausenden von Kehlen gewünscht, kletterte der „Fußballgott“ den Zaun hoch und rückte auf wenige Zentimeter an diejenigen heran, die er in elf MSV-Jahren nie enttäuscht hatte.
Beobachtet von Andreas Voss, dem MSV-Langzeit-Verletzten, der Wolters zu Ehren das Trikot mit der Nummer elf trug. Im Kabinentrakt streiften dann sogar alle Spieler „Erle“-Dankes-Shirts über, die das Konterfei des dienstältesten MSV-Profis trugen. Schluss-Satz des scheidenden Protagonisten: „Was willst du mehr? Jetzt geht es bei den Amateuren weiter. Im nächsten Jahr werde ich 38, bis dahin spiele ich auf jeden Fall noch.“