Was dem Trainer wichtig ist, immer wieder darauf hinzuweisen, dass sich seine Mannschaft in einer Entwicklungsphase befindet. Deshalb macht er seinen Jungs auch keinen Vorwurf, dass sie zwischenzeitlich einen kleinen Durchhänger hatten und vier Spiele in Folge verloren. Doch auch in dieser Zeit hat er durchaus positive Ansätze gesehen. "Das war eine normale Phase in der Entwicklung einer Mannschaft. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen Aalen gut und gegen Ingolstadt passabel gespielt haben. Nur die Niederlagen in Aue und Sandhausen ärgern mich. Da haben wir schlecht gespielt."
Bedenkt man, dass die Bochumer in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg in die 3. Liga entronnen sind, so haben sie in den bisherigen 19 Spielen durchaus einen Schritt nach vorne gemacht. Doch stehen bleiben darf der VfL jetzt nicht, das weiß auch der Trainer. Die Liga ist "in diesem Jahr eigenartig eng, sodass wir weiter daran arbeiten müssen, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen – und das möglichst frühzeitig."
Und Neururer sieht auch noch reichlich Entwicklungspotenzial. Vor allem müsse der VfL lernen, das Spiel selbst zu gestalten. So ist es für die junge Truppe kein Problem, bei einem besseren Gegner auf ihre Möglichkeiten zu warten und diese dann auch zu nutzen. Doch wenn dem VfL eine Mannschaft gegenübersteht, die sich selbst in ihre eigene Hälfte zurückzieht, dann fällt es den Bochumern schwer, Mittel und Wege zu finden, dieses Abwehrbollwerk zu durchbrechen. "In der Phase der Entwicklung, in der wir uns befinden, ist es ganz normal, dass es leichter ist zu reagieren, als ein Spiel selbst zu gestalten", weiß Neururer und stellt sich schützend vor seine Spieler. Er fügt aber auch hinzu: "Wir sollten nicht vergessen: Unter dem Strich will der Zuschauer trotz aller Entwicklung und guter Ansätze Siege sehen. Deshalb reicht es nicht, einen Gegner zu dominieren, wenn am Ende keine Punkte dabei herauskommen.
Enttäuscht ist der VfL-Coach derweil davon, dass es seiner Truppe noch nicht gelungen ist, die Unterstützung der Fans zu Hause in Punkte umzumünzen. Ein Ziel für ihn war es, dass Bochum im eigenen Stadion wieder eine Macht wird - so ganz geklappt hat das nicht. Doch auch hier ist Neururer weitsichtig genug: "Es ist kein Zufall, dass selbst die Topteams im Schnitt gerade einmal jedes zweite Heimspiel gewinnen. Das ist charakteristisch für die 2. Liga in dieser Saison."
Und immerhin konnte sich der VfL trotzdem jederzeit auf seine Anhänger verlassen, die das Team die gesamte Hinrunde zahlreich und lautstark unterstützt haben. Dafür gibt es von Neururer dann auch noch ein Extralob: "Die Stimmung war sensationell und ich glaube, darum beneiden uns mittlerweile ziemlich viele Vereine in der 2. Liga. Was die Fans in der schwersten Stunde des Vereins geleistet haben, war überragend."