Gegen Berlin brachen aber vor ihm alle Dämme. Hatte der VfL bis dato in keinem Spiel mehr als zwei Gegentreffer kassiert, waren es nach 53 Minuten gegen Berlin doppelt so viele. Luthe angefressen: „Alles, was uns stark gemacht hat, nämlich die konsequente Rückwärtsbewegung und das aggressive Anlaufen, hat uns diesmal in vielen Situationen gefehlt.“
Dann zog der Keeper in Sachen Zweikampfverhalten noch einmal eine unmissverständliche Bilanz: „Geleitschutz bringt gegen eine Spitzenmannschaft halt gar nichts. Ich bin froh, dass wir so extrem einen auf die Mütze bekommen haben. Das zeigt, dass es mit diesen Defensivverhalten nicht geht.“
Was den Torhüter nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, dass es auch anders geht: „Die Mittel, es besser zu machen, haben wir. Das haben wir in den letzten Wochen doch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Deshalb wird es jetzt ganz schnell Zeit, noch vor Dresden die richtigen Schlüsse aus unserem Verhalten zu ziehen.“
Während Luthe mit seinen Vorderleuten hart ins Gericht ging, war er vom Verhalten der Zuschauer begeistert. „Die haben uns 90 Minuten angefeuert, als würden wir 2:0 gegen Borussia Dortmund führen. Das war der Wahnsinn und das einzige, was mich noch am Leben erhalten hat.“
Nicht nur das Ergebnis gab Luthe zu denken, sondern viel mehr die Art und Weise, wie es zustande kam: „In diesem Jahr hat uns noch kein Gegner dominiert. Ich bin froh, dass wir noch in Dresden spielen. Mit einem 0:4 möchte ich nicht in die Pause gehen.“