Obwohl der VfL im Sommer den halben Kader austauschte, obwohl mit Leon Goretzka, Christoph Kramer und Marc Rzatkowski drei Hochkaräter mit Erstliganiveau den Klub verließen und obwohl der VfL sich mit einem leeren Portemonnaie auf dem Transfermarkt bewegte, lief die gerade zu Ende gegangene Hinrunde durchaus erfreulich.
Marcel Maltritz, mittlerweile ein Bochumer Urgestein, hat Höhen und Tiefen mit dem VfL erlebt. Am Tag nach dem torlosen Remis gegen Karlsruhe mochte sich der Abwehrchef mit den nackten Zahlen der Hinrunde nicht anfreunden. Spiele schön reden und Zufriedenheit zur Schau stellen ist nicht sein Ding. Stattdessen spricht er Klartext. So ist auch nach der Hinrunde das persönliche Glas des ehemaligen Kapitäns halb leer und nicht halb voll. „Wenn wir vier oder fünf Punkte mehr geholt hätten – ich denke da nur an die Heimniederlagen gegen Aalen und 1860 – dann wären wir sicher zufrieden gewesen. So aber bin ich der Meinung, dass unsere Leistungen zu sehr schwanken, wir einfach nicht konstant sind.“
"Haben einen kühlen Kopf behalten"
Dabei stellt der gebürtige Magdeburger sachlich fest: „Wir hatten eine Phase, in der wir einige Spiele in Serie nicht gewonnen haben. Da lief wenig und da hätten wir auch so ein Spiel wie in Karlsruhe verloren.“ Doch eins nimmt der Innenverteidiger aus diesem Lernprozess innerhalb der Krise mit: „Alle Verantwortlichen haben einen kühlen Kopf behalten. Hier hat man sich nicht gegenseitig zerfleischt, sondern die Situation sachlich analysiert und sportliche Korrekturen vollzogen.“
Welche das sind, da braucht der erfahrene Abwehrspieler nicht nachzudenken: „Wir sind viel stabiler geworden als wir es in der letzten Saison waren. Die negativen Ausrutscher mit drei, vier oder gar sechs Gegentoren haben in der Hinrunde nicht mehr stattgefunden. Bei allen Niederlagen - klammert man Sandhausen aus - waren wir gleichwertig oder gar die bessere Mannschaft. In der Defensive lassen wir kaum noch etwas zu. Defizite haben wir allerdings im Spiel nach vorn und zwar im Herausspielen und im Verwerten unserer Chancen.“