Helmes ist zurück in seiner Heimat, zurück beim 1. FC Köln. Bei den ersten Worten im vertrauten Geißbockheim wirkte er dann doch etwas nervös, anschließend spürte man die pure Erleichterung beim 29-Jährigen. Aber der Stürmer wusste auch genau, was der ambitionierte Fußball-Zweitligist von ihm erwartet.
"Ich bin einfach nur froh, wieder in der Heimat zu sein. Der FC ist mein Verein, mir war immer klar, dass ich irgendwann zurückkomme", sagte Helmes, der vom VfL Wolfsburg kam und für drei Jahre unterschrieb, bei der Präsentation am Montag: "Für mich ist es ein Neuanfang, aber ich weiß auch, worum es in nächster Zeit geht: Der FC hat große Ziele - wie ich."
Nach fünf Jahren kehrt der gebürtige Kölner als großer Hoffnungsträger zurück. Er spielte bereits von 1997 bis 2000 und von 2005 bis 2008 für den FC. 2007 debütierte er als Kölner Zweitliga-Spieler für die Nationalmannschaft, in der er bis heute 13-mal eingesetzt wurde, zuletzt im August 2010. Nun soll er die Kölner in die Bundesliga schießen.
"Mit dem Transfer sind wir unseren Aufstiegsambitionen ein Stück näher gekommen", sagte FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke, dem ein echter Coup kurz vor Ende der Wechselfrist gelungen ist. "Ich hoffe", sagte Helmes, "dass ich möglichst viele Tore schieße und wir dann hochgehen."
Der neue FC-Profi wird bei seinem Gehalt, das in Wolfsburg vier Millionen Euro pro Jahr betragen haben soll, erhebliche Abstriche machen müssen. Das deutete auch Schmadtke an. Der Wechsel sei erst möglich gewesen, "weil Patrick uns sehr entgegengekommen ist", sagte er und stellte klar, dass "kein anderer" am Transfer beteiligt sei, "wir stemmen das schon allein". Das Risiko für den finanziell angeschlagenen FC bezeichnete er als "minimal. Das ist überschaubar und tragbar".
Der Transfer ist jedoch auch sportlich nicht unriskant. Nach seinem Wechsel im Winter 2011 von Bayer Leverkusen nach Wolfsburg kam Helmes nur auf 28 Spiele (13 Treffer). In der vergangenen Saison fiel er nach einem Kreuzbandriss in der Vorbereitung lange aus und stand nur einmal über 90 Minuten auf dem Platz.
Sein Verletzungspech hielt an: Wegen Knieproblemen musste Helmes das Trainingslager zur aktuellen Spielzeit abbrechen, anschließend wurde er von VfL-Trainer Dieter Hecking nicht mehr berücksichtigt. In seinen vier Einsätzen in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Nord erzielte er immerhin drei Tore.
"Ich bin topfit", sagte Helmes am Montag, "die Plätze in der Regionalliga sind auch nicht kleiner oder größer." Schmadtke wollte von Verletzungen in der Vergangenheit gar nichts wissen: "Wir schauen einzig in die Zukunft." Auch FC-Trainer Peter Stöger äußerte sich zuversichtlich. "Patrick kann als gestandener Bundesligaprofi und Nationalspieler mit seiner Erfahrung unseren jungen Spielern dabei helfen, den nächsten Schritt in der Entwicklung zu machen", sagte der Österreicher, der mit den Kölnern nach einem ordentlichen Saisonstart in der Spitzengruppe liegt.
Ein wenig Bedenken habe Helmes, dass ihm die FC-Anhänger den Wechsel zum ungeliebten Nachbarn aus Leverkusen noch "übel nehmen". Deshalb wolle er schnellstmöglich "beweisen, dass der FC alles für mich ist".