Logisch, am heutigen Donnerstag geht der Existenzkampf weiter, ab 18 Uhr wartet die TuS Koblenz, der Mitaufsteiger entführte beim Hinspiel drei Zähler von der Hafenstraße. "Wir haben uns auf diese 90 Minuten vorbereitet", lässt Köstner keinen Zweifel daran, am Deutschen Eck den Fokus auf die Rettung wieder scharf zu stellen. Ohne allerdings diese Mission blind anzugehen, Köstner benutzt eher den Begriff "Gier", den er als Hauptgrund für die Niederlage gegen die "Löwen" ausmachte, der diplomierte Psychologe würde wohl vom Phänomen der Übermotivation sprechen, die dann eine von Köstner entdeckte "Nachlässigkeit" entstehen ließ. Alles wäre auch heute gegen Koblenz tödlich.
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Will sich nicht beirren lassen: Lorenz-Günther Köstner. (Foto: firo)
Tatsache, genau wie vor dem Match gegen die Bayern, ein Erfolg, und Essen wäre aus dem Keller heraus geklettert, der aktuelle Hauptkonkurrent Jena könnte erst am kommenden Sonntag, 8. April, reagieren - alles in Fürth. "Natürlich war auch ich enttäuscht nach dem 0:2 gegen München", grübelt Köstner, "aber dann meldete sich sofort das Kämpferherz." Wobei er auch in Koblenz "Geduld" als notwendiges Element reklamiert, die er gegen 1860 in der ersten Halbzeit sah, "die ich auch lobend in der Pause erwähnte." Unter der Woche sicherlich noch mehrfach. Existenzkampf pur, nichts anderes wird das auch heute. "Der Anschluss ist möglich", rechnet Köstner vor, der mathematisch richtig liegt, "der Glaube muss auch da sein." Gegen 1860 sah er "fehlende Überzeugung," die er heute nicht zulassen wird. Und sein Bemühen um die Kulisse bleibt. "Gegen die 60er waren die Fans fantastisch, sie glauben an dieses Team." Das erklärt auch Köstner: "Die Truppe lebt. Unser Ziel ist immer noch machbar." Wie gesagt, Vierzehnter kann Essen heute etwa um 19.47 Uhr sein, genau wie allerdings auch schon am letzten Sonntag, damals wäre es ungefährt 15.47 Uhr gewesen. Die Uhr tickt. Köstner: "Wir dürfen uns nicht beirren lassen."
Sorgen hat auch Koblenz, punktetechnisch ist man noch lange nicht am krausen Bäumchen, parallel gibt es Funktionärstheater. Im Februar war Schicht für Vizepräsident Michael Rech, gegen den die Staatsanwaltschaft (Verdacht der Untreue) ermittelt, unter der Woche trat Sportvorstand Peter Simon zurück, der eine "sachliche Basis der Zusammenarbeit" vermisste. Bewahrt man in einer prekären sportlichen Lage keine Ruhe, hat man bereits die Betonfüße an und säuft ab. Eine Theorie, die man nicht nur im Schatten der Burg Ehrenbreitstein kennt.