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MSV: Die Stimmen
Spieler haben keine Angst vor Insolvenz

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MSV: Die Stimmen nach dem finalen Sieg gegen Paderborn

Die Zebras haben mit dem Dreier gegen den SCP nicht nur die grandiose Rückrunde gekrönt, sondern sie haben auch knapp 300.000 Euro TV-Geld eingefahren.

Kein Wunder, dass die Stimmung nach dem letzten Saisonspiel gelöst und ausgelassen war. Das freudigste Indiz dafür, dass es beim MSV weitergeht, ist, dass die Spieler sowie der Trainer keine Angst vor der Insolvenz haben. Die Stimmen:

Kosta Runjaic resümierte: „Paderborn kann richtig guten Fußball spielen. Wir wollten uns aus dieser anstrengenden Saison unbedingt mit einem Sieg verabschieden. Unseren Fans haben wir einen super Saisonabschluss versprochen und zum Glück konnten wir unser Versprechen halten. Am Ende lief es sogar noch einen Tick besser, als wir uns es vorgestellt haben.“

Rene Müller, der seinen 39. Geburtstag mit einer Niederlage feiern muss, ärgerte sich: „So einen Tag stellt man sich eigentlich etwas anders vor. Die Niederlage war unnötig. Wir hatten nach dem Ausgleich mindestens vier hundertprozentige Chancen. Insgesamt hat der MSV aber mehr investiert und nicht unverdient gewonnen.“


Den Platzverweis konnte Branimir Bajic indes nicht verstehen. „Mahir Saglik hat mich umklammert, ich wollte mich losreißen. Das war kein Rot.“ Bitter für den Kapitän: Weil er Wiederholungstäter ist, droht ihm eine Sperre von drei Spielen, die in der neuen Saison zählt.

Angesprochen auf sein Traumtor lachte Timo Perthel: „Gegen Paderborn klappt es irgendwie immer mit schönen Treffern.“

Warum er seinen 30-Meter-Hammer mit einem Dunking in die Arme von Markus Bollmann feierte, erklärt er: „Wir haben zum Aufwärmen Basketball gespielt, da kam Kevin Wolze, Markus und mir die Idee.“

Während seine Kollegen ab Montag auf Mallorca feiern, fliegt Perthel am Dienstag nach Miami. Dort wird er seine Verlobte Ramona Galler heiraten. „Die Zeremonie findet am Strand statt, aber das Regenrisiko beträgt derzeit 60 Prozent. Hoffentlich werden wir nicht nass.“

Goran Sukalo war ebenfalls zufrieden: „Rückblickend muss ich sagen, dass es uns ziemlich schlecht ging, als Kosta Runjaic zu uns gekommen ist. Aber er hat uns wachgeküsst, uns Selbstvertrauen geschenkt. Er hat seitdem einen überragenden Job gemacht, an uns geglaubt und wir haben alle mit vereinten Kräften mitgezogen. Ein Verein wie der MSV darf nicht sterben und wir leisten auf dem Platz unseren Beitrag dazu. Die Verantwortlichen werden es schon schaffen.“

Sören Brandy, der gegen seinen Ex-Klub das entscheidende Tor erzielte, meinte: „Für mich war es ein ganz besonderes Spiel. Wir wollten den Fans unbedingt einen Sieg schenken, um uns für die Unterstützung zu bedanken. Ich glaube, das haben wir mit diesem Offensiv-Spektakel auch geschafft. In der Sommerpause werden wir alle abschalten und versuchen das Jahr zu vergessen. So etwas wollen wir nicht noch einmal erleben. Aber ich glaube nicht, dass ein Traditionsverein wie der MSV untergehen wird.“

Der Neu-Fürther Daniel Brosinski wollte sich unbedingt mit einem Tor verabschieden, doch es gelang ihm nicht: „Das war ein schöner Abschluss der Saison. Ich habe zwar keinen Treffer erzielt, aber immerhin zwei aufgelegt und den Elfer rausgeholt. Damit kann ich leben. Ich habe selten so eine charakterstarke Truppe erlebt. Den ein oder anderen werde ich auch vermissen. Allerdings hatte ich in Fürth von Anfang an ein gutes Gefühl. Außerdem bin ich der absolute Wunschspieler des Trainers.“

Julian Koch, den es nun in die Beletage ziehen wird, bedankte sich: „Es ging bei meiner zweiten Ausleihe darum, wieder auf die Beine zu kommen und Spielpraxis zu bekommen. Das hat mir der MSV ermöglicht. Wo es nächste Saison hingeht, steht für mich noch nicht fest. Erst einmal kehre ich nach Dortmund zurück.“

Auch Srdjan Baljak weiß noch nicht, wo sein Weg hinführt: „Ich werde auf jeden Fall noch ein paar Jahre weiterspielen. Ich versuche es erst einmal wegen meiner Familie in Deutschland. Ich denke, dass die Trennung für beide Seiten das Beste ist. Ich bin in Gesprächen mit einem neuen Verein, aber es gibt nichts konkretes.“

Runjaic zeigte zum Abschluss seine philosophische Ader: „Es wird nicht eher hell, bis es ganz dunkel geworden ist. Ich glaube nicht, dass es beim MSV richtig dunkel wird. Der Verein lebt.“

Geschäftsführer Roland Kentsch antwortete auf die Frage, wie es konkret um die Zebras bestellt ist: „Der Trainer hat immer Recht.“

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