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MSV: „Harlem Shake“
Duisburg, wie es singt und tanzt

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MSV: Duisburg, wie es singt und tanzt
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Abstiegsangst? Nichts da! Der MSV lebt – und wie. Nach dem überlebenswichtigen Coup gegen Braunschweig setzen die Zebras eine irre Showeinlage oben drauf.

In der Kabine tanzt Duisburg den „Harlem Shake“. Der Song des US-Musikers Baauer ist ein weltweites Phänomen. Skurrile Kostüme sind ein Muss und das Prinzip ist einfach: Mitten in einer ganz alltäglichen Situation beginnt plötzlich jemand, wild herumzutanzen. Sobald in dem Song der Bass einsetzt, rasten alle aus. Wie der MSV. „Das ist doch eine coole Aktion von uns“, grinst Maurice Exslager. Mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg über die Eintracht hat er am Montagabend erst den Favoriten verprügelt, am Dienstagmittag ließ er sich von Julian Koch im Einkaufswagen durchschütteln. „‚Jule‘ hat die Chance genutzt und die ganze Zeit draufgehauen“, lacht „Exe“.


Aber wie ist es zum Dreh des Clips gekommen? Initiator ist Ranisav Jovanovic. Nachdem die Hertha aus Berlin bereits vor einer Woche nach ihrem Sieg gegen Kaiserslautern den „Hertha Shake“ bei „youtube“ gepostet hatte, wollte Jovanovic das Ding auch durchziehen. Zusammen mit Daniel Brosinski und Sören Brandy sorgte er am letzten Wochenende für die Ideen und Kostüme.

Aber vor dem Spaß stand der Ernst. Klare Vorgabe von Coach Kosta Runjaic: Sieg oder kein „Harlem Shake“. Exslager: „Es war klar, dass wir diese Aktion nur starten würden, wenn wir gegen Braunschweig gewinnen.“

RS verrät, wer sich hinter den Masken versteckt: Während Sören Brandy den „Ennatz“ mimt, verwandelt sich im Bild vorne links Timo Perthel in Batman. Dahinter zappelt „Helmträger“ Daniel Brosinski auf der Bank. Vor ihm traktiert Julian Koch Maurice Exslager, der im restlichen „Ennatz“-Kostüm mit einem pinken Stirnband im Einkaufswagen sitzt. Über ihm zappelt Tanju Öztürk, der von Konditionstrainer Karim Rashwan (Pylon auf dem Kopf) angepeitscht wird. Sonnenhutträger Jürgen Gjasula vergnügt sich mit einem Schwein, während sich Markus Bollmann eingehüllt in Mullbinden als Mumie versucht und Kevin Wolze als dunkelhäutiger Nikolaus auffällt. Sascha Dum greift als Indianer an, Adli Lachheb ist als Scheich unterwegs und Xhelil Abdullah stählt seine Muskeln mit Hanteln. Derweil liegt Andreas Ibertsberger quer auf den Schränken und fragt sich, wer die Schönheit mit den lange schwarzen Haaren ist. Die Auflösung: „Torglatze“ Srdjan Baljak.

Gesagt, getan, getanzt. Das MSV-Video, das seit Dienstagabend bereits mehr als 22.000 Mal angeschaut wurde, beginnt nach dem Training in der Kabine an der Westenderstraße. Exslager und Brosinski trinken, Jürgen Gjasula blättert in seinem Handy, Felix Wiedwald und Jovanovic lesen. Alles ganz normal.

Nur hinten in der Ecke sitzt Brandy und hat die Maske des Maskottchens „Ennatz“ auf. Brandy steht auf, bewegt sich grazil auf die Kamera zu. Dann setzt der Bass ein. Duisburg flippt aus, tanzt, feiert den Sieg und sich selbst. Carsten Neuhaus, beim MSV für die neuen Medien und ZebraTV zuständig, filmte das musikalische Tohuwabohu: „Die normale Szene haben wir zwei Mal gedreht, den Ausrasterteil drei Mal. Nach einer halben Stunde hatte ich dann alles im Kasten.“

Neuhaus grinst: „Die Jungs haben die Kleiderschränke ihrer Frauen und Kinder geplündert und richtig Gas gegeben.“ Exslager, der den „Harlem Shake“ bis vor fünf Tagen noch nicht kannte, hat am freien Mittwoch ausschließlich positive Resonanz für den Clip bekommen: „Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Unser Video ist auch besser als das der Berliner.“ Vielleicht kommt die Hertha in den Genuss, den Tanz live zu erleben, denn mit einem erneuten Dreier gegen einen Topfavoriten würde der MSV bestimmt wieder ausgelassen tanzen.

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