Denn wenige Minuten nach Anpfiff der zweiten Hälfte blieb Linksverteidiger Timo Perthel ohne gegnerische Einwirkung im Rasen hängen und krümmte sich anschließend am Boden. Nach kurzer Behandlungspause musste der ehemalige Rostocker von den Medizinern gestützt das Spielfeld verlassen.
Perthel verschwand sofort mit den ärztlichen Betreuern in der Kabine, kurze Zeit später kam Teammanager Tobias Willi heraus, flüsterte Grlic den ersten Verdacht ins Ohr, woraufhin dieser sein Gesicht in den Händen vergrub um nach einigen Sekunden Schockstarre ebenfalls in die Kabine zu eilen. "Es sieht nicht gut aus", sagte der Sportdirektor und behielt Recht.
Der 23-jährige Abwehrspieler wurde umgehend in die BG Unfallklinik Duisburg gebracht. Dort gab es für den ehemaligen Rostocker die niederschmetternde Diagnose: Mittelfußbruch. Perthel wurde bereits am Samstagabend am rechten Fuß operiert. Wie lange der einzige gelernte Linksverteidiger ausfallen wird, ist noch unklar. Es dürften aber etlichen Wochen sein, bis Perthel den Zebras wieder zur Verfügung steht.
Trainer Oliver Reck und Grlic haben jetzt also eine weitere Baustelle zu beackern. "Dann werde ich eben zwei A-Jugendliche hochziehen", ging Reck in die Offensive. Allerdings: "Letztes Jahr wurde ich dafür belächelt, aber es hat geklappt. Ob es dieses mal wieder aufgeht, weiß ich natürlich nicht", so Reck weiter.
Nach den Langzeitausfällen von Jürgen Gjasula (Herzmuskelentzündung), Markus Bollmann (Adduktorenverletzung) sowie den beiden noch nicht genesenen Srdjan Baljak und Julian Koch (beide Knie) ist Perthel bereits der fünfte Spieler, der lange fehlen wird. Angesichts des ohnehin dünn besetzten Kaders sowie der angespannten Finanzsituation stehen die Duisburger vor einer sehr schwierigen Aufgabe.
Reck: "Vor dem Hintergrund der Verletzung von Timo interessiert das Ergebnis nicht mehr." Dank zweier Tore von Goran Sukalo feierte der MSV einen souveränen 2:0-Sieg gegen die Niederländer.