"Wir sind allein“ tönte es an der Westender Straße aus den Lautsprechern. Die Spieler des MSV konnten damit nicht gemeint sein, hatten sich doch knapp 1.000 Zuschauer trotz Dauerregens am Sonntagnachmittag zum Trainingsauftakt der „Zebras“ eingefunden. „Ich freue mich, dass ihr gekommen seid“, begrüßte Trainer Oliver Reck die Fans, die wacker bei dem Wetter am Spielfeldrand ausharrten „Das ist ein schöner Vertrauensbeweis.“
Spieler sind heiß auf die Saison 2012/2013
Und auch der Coach ließ sich nicht von den Wassermassen beeindrucken, die der Himmel über Duisburg für die Meidericher mitgebracht hatte. Reck trainierte, trainierte und trainierte „Ich hatte ein gutes Gefühl im Umgang mit den Spielern“, erklärte er. „Die waren wach, wollten raus an den Ball.“ Und damit ließ der Caoch seine Jungs dann auch beinahe 90 Minuten arbeiten.
Als erster betrat Felix Wiedwald den Trainingsplatz. Der Shootingstar der vergangenen Saison möchte auch in der kommenden Spielzeit wieder zeigen, was er kann. Und auch Neuzugang Timo Perthel, der das Regenwetter aus Rostock noch bestens kennt, kann den Saisonstart kaum abwarten. „Es kann los gehen“, sagte er voller Vorfreude. Dem schloss sich ein weiterer Neuer an. Sören Brandy, zuletzt SC Paderborn, blickte schon einmal in die Zukunft und definierte seine Ziele: „Ich will Spaß haben und Gesund bleiben, dann kommt der Erfolg von ganz alleine.“
Das hofft auch Reck, der seiner Mannschaft schon jetzt vollstes Vertrauen entgegen bringt. „Wir haben uns an den richtigen Stellen verstärkt. Was ich beim Trainingsauftakt gesehen habe, glaube ich, dass wir eine funktionierende Mannschaft haben. Das macht mir Mut für die Zukunft.“ Mit einer Prognose für die neue Saison hielten sich der 47-Jährige und sein Sportdirektor aber weiterhin zurück. „Wenn der Start gut läuft, dann kannst du weiter planen. Es darf nur nicht wieder so kommen, wie im letzten Jahr, als wir nach 13 Spieltagen nur 9 Punkte hatten“, warnte Ivo Grlic.
Sind nicht auf Rosen gebettet
Vielleicht auch, weil das Duo mit dem Kader noch nicht ganz zufrieden ist. „Er gibt noch nicht all zu viel her. Ich hoffe, dass sich in der Vorbereitung niemand verletzt“, sagte Reck, der aber auch weiß, dass die Weiß-Blauen finanziell „nicht auf Rosen gebettet“ sind. „Wir müssen uns strecken, schauen uns aber weiterhin auf dem Markt um. Mal sehen, welche Spieler wir noch abgeben und auf welcher Position wieder ein Platz frei wird. Wir haben auf jeden Fall Spieler im Auge.“
Etwaige Neuverpflichtungen werden den ersten Leistungstest am Montagmorgen dann nicht mit machen. Von nun an geht es für die Zebras nämlich rund: Zweimal täglich Training, Trainingslager ab Mittwoch, Testspiele gegen durchaus hochkarätige Gegner. „Den Spielern wird einiges abverlangt werden“, erklärt Reck.