Sechzig Minuten waren gespielt, als unmittelbar vor der Trainerbank des VfL Mimoun Azaouagh nach einem Zusammenprall mit Vasileios Pliatsikas zu Boden ging. Bilder, die den Bochumern die Angst ins Gesicht trieben. Andreas Bergmann bestürzt: „Ich dachte sofort, dass es etwas ganz schlimmes ist.“ Das musste Vereinsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer bestätigen: „Mimoun war fünf Minuten bewusstlos. Als er wieder zu sich kam, konnte er sich an nichts mehr erinnern. Er wusste nicht einmal mehr, wo er war.“
Nach dem Spiel fuhr der Mittelfeldspieler gemeinsam mit Dr. Bauer ins Dortmunder Knappschaftskrankenhaus. Dort ereilte ihn eine schockierende Diagnose: „Mimoun hat nicht nur eine schwere Gehirnerschütterung, sondern auch noch einen Kieferbruch erlitten“, berichtete Dr. Bauer. Noch am Abend wurde er von Prof. Dr. Dr. Martin Kunkel operiert. Damit ist die Saison für den Mittelfeldspieler beendet.
Dabei hatte Azaouagh mit seiner Leistung in der ersten Halbzeit entscheidenden Anteil daran, dass der VfL die dominierende Mannschaft war. Während der Mittelfeldspieler mit einem herrlichen Pass die Bochumer Führung vorbereitete, ließ er dann aber zweimal die Übersicht vermissen. Jedes Mal übersah er einen besser postierten Mitspieler und dribbelte sich fest. Besonders ärgerlich die Szene aus der 40. Minute als er an Keeper Felix Wiedwald scheiterte, sonst hätte der VfL zur Pause geführt. Sportvorstand Jens Todt: „Unsere Verletzungsmisere ist kaum noch zu toppen. Es zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison.“
Für Azaouagh, der sich in dieser Saison immer wieder rankämpfen musste, ist der erneute Ausfall bitter. Zwar konnte der flinke Offensivspieler zuletzt im Training und auch im Spiel überzeugen, doch ist seine mögliche Vertragsverlängerung noch nicht in trockenen Tüchern. Azaouaghs Kontrakt läuft im Sommer aus und beide Seiten haben bisher noch keine Gespräche geführt. Die Fakten dürften aber klar sein: Einen gesunden offensiven Mittelfeldspieler wie Azaouagh braucht der VfL in der kommenden Spielzeit.