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MSV besiegt den VfL
Fortuna ist ein Zebra

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MSV schlägt VfL: Fortuna ist ein Zebra

Duisburg lebt! Der MSV hat sich mit dem 2:1 (1:1)-Sieg im Derby gegen den VfL Bochum eindrucksvoll im Abstiegskampf der Zweiten Liga zurückgemeldet.

Weil Aachen verlor (1:3 gegen Berlin) und der Karlsruher SC nicht über ein 2:2 gegen Hansa Rostock hinaus kam, haben die Zebras jetzt drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Während Spieler und Fans den Befreiungsschlag ausgelassen feierten, entfachte hinter den Kulissen eine ganz andere Frage. Wer war der Glückbringer? Gleich zwei Mann stritten sich um den Titel. Erstens: Olivier Veigneau. Der Linksverteidiger stand mit dem MSV noch im Pokalfinale, bevor er zum FC Nantes wechselte. Zusammen mit seinem sechs Monate alten Sohn Leny war er in der SLR-Arena, um seinem Ex-Klub die Daumen zu drücken. „Wir haben bereits am Freitag gespielt, deshalb hatte ich Zeit. Ich glaube, Leny und ich müssen jetzt alle 14 Tage kommen.“

Die Rolle des Glücksritters wollte aber auch Rudi Gutendorf für sich verbuchen. „Riegel-Rudi“ führte den MSV in seiner ersten Bundesligasaison 1963/64 zur Vizemeisterschaft. „In der ersten Halbzeit hat mir Bochum besser gefallen. Aber der VfL hat genug Punkte, während der MSV sie dringend braucht. Deshalb freue ich mich für Duisburg und dafür, mit meiner Anwesenheit Glück gebracht zu haben.“

Duisburg: Wiedwald - Berberovic, Bruno Soares, Bajic, Pliatsikas - Sukalo, Hoffmann (74. Domowtschiski) - Brosinski, Gjasula, Wolze (57. Baljak) - Exslager (88. Öztürk). Bochum: Luthe - Freier, Maltritz, Acquistapace, Kopplin - Kramer - Azaouagh (61. Eyjolfsson), Dabrowski (83. Berger) - Federico - Gelashvili (76. Ginczek), Inui. Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz) Tore: 0:1 Inui (19.), 1:1 Gelashvili (25., Eigentor), 2:1 Exslager (78.) Zuschauer: 15.727 Gelbe Karten: Pliatsikas (2), Baljak, Gjasula (7), Wiedwald - Federico (2), Maltritz (6)

Ob nun Veigneau oder Gutendorf, fest stand, dass Fortuna nach Wochen der Abstinenz wieder zu den Zebras hielt. Erstmals in der 19. Minute. Nicholas Gelashvili erzielte nach einer verunglückten Ecke Jürgen Gjasulas mit einer Bogenlampe ein sensationelles Eigentor. Es war der 1:1-Ausgleich, nachdem Takashi Inui den VfL in Führung geschossen hatte (19.). „Dass sich der Ball beim Eigentor so ins lange Ecke senkte, ist unfassbar“, schüttelte Andreas Bergmann den Kopf.

Das Glück blieb Duisburg auch in der 65. Minute holt, als Bruno Soares Paul Freier im Strafraum umriss, Schiedsrichter Dr. Robert Kampa aber weiterspielen ließ. „Ein klarer Elfer“, schimpfte Bergmann. Und auch in der 78. Minute trug Fortuna das Zebra-Trikot, als Matchwinner Maurice Exslager beim Zuspiel von Srdjan Baljak im Abseits stand und dann mit einem satten Schuss ins lange Eck den 2:1-Siegtreffer erzielte. „Dieser Sieg war ein ganz wichtiger Schritt, auch wenn etwas Glück dabei war“, freute sich Oliver Reck, der erstmals seit Wochen nicht mehr um seinen Job als Cheftrainer bangen muss.

Damit aber nicht genug der Einzigartigen Erlebnisse. Erstmals in dieser Saison hat der MSV einen Rückstand gedreht. Und erstmals seit sieben Wochen hat Reck der gleichen Startelf vertraut. „Es hat sich endlich eine Formation heraus kristallisiert. Die Mannschaft ist gewachsen und hat bewiesen, dass sie eine Einheit ist“, lachte Reck. „Jetzt hat auch der letzte Zuschauer kapiert, dass die Spieler den Klassenerhalt schaffen wollen.“

Mit ihm als Coach. „Es geht nicht um meinen Namen, sondern den Verein“, betonte Reck gebetsmühlenartig: „Natürlich höre ich die Signale und weiß, dass die Spieler mit mir weiterarbeiten wollen. Auch ich will bleiben. Aber das haben wir ja nun geschafft.“

Überschattet wurde der Befreiungsschlag des MSV allerdings von der schweren Verletzung Mimoun Azaouaghs, der nach einem Zusammenprall mit Vasileios Pliatsikas einen Kieferbruch erlitt und bereits operiert wurde. Reck: „Mimoun war mal mein Spieler und ich wünsche ihm von Herzen gute Besserung.“

Auf dem Weg der Besserung ist jedenfalls der MSV, auf den jetzt die beiden Auswärtsspiele in Paderborn und Ingolstadt warten. Reck zeigte sich zuversichtlich: „Auch dort werden wir etwas Zählbares holen.“

Wie schon gesagt: Der MSV lebt!

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