Es gibt es wohl doch, das Gesetz der Serie. Denn während der VfL in vier Pflichtspielen gegen den FSV Frankfurt jeweils zu Null siegte, verloren die Bochumer - wie schon in der Winter-Vorbereitung vor zwei Jahren - ihr Testspiel gegen die Hessen mit 0:1 (0:0). Ein Freistoß von FSV-Kapitän Samil Cinaz sorgte zehn Minuten vor Spielende für die Entscheidung.
Zwar regte sich Andreas Bergmann nicht zu Unrecht darüber auf, dass der Schiedsrichter den Ball noch nicht freigegeben hatte, aber eine gehörige Portion Naivität war auch dabei. Denn während Andreas Luthe die Mauer stellte, blockierte niemand die Ausführung des Freistoßes. Und so blieb der VfL auch im fünften Testspiel, eine Woche vor der Fortsetzung der Rückrunde gegen Hansa Rostock, ohne echtes Erfolgserlebnis (ein Unentschieden, vier Niederlagen). „Das war wieder einmal ein völlig überflüssiges Gegentor. Wir haben es erneut versäumt, zuvor deutlich in Führung zu gehen“, befand Bergmann.
In der Tat, denn in der Offensive herrscht beim VfL derzeit Ratlosigkeit. In den Testspielen gab es lediglich durch Takashi Inui ein Tor aus dem Spiel heraus. Dieses Mal vergaben bei Temperaturen um null Grad Mirkan Aydin (12.), Inui (18.) und abermals Aydin (38.) klarste Möglichkeiten. „Das Spiel hat gezeigt, dass wir diese eine Woche bis zum Start auch dringend brauchen. Noch fehlt uns die Spritzigkeit“, meinte Bergmann.
An der Aufstellung der Bochumer wurde deutlich, dass die Startformation für das Heimspiel gegen Hansa so gut wie feststeht. Für den gesperrten Marcel Maltritz (5. Gelbe Karte) wird Holmar Eyjolfsson verteidigen, weil für Lukas Sinkiewicz nach seiner Meniskusoperation nach dem jetzigen Stand ein Einsatz zu früh käme. Im Angriff dürfte vor der hängenden Spitze Inui der Nordkoreaner Chong Tese den Vorzug vor Mirkan Aydin erhalten, obwohl er am Sonntag gegen den FSV erst nach einer Stunde eingewechselt wurde. „Er hat 90 Minuten gegen Rubin Kasan gespielt, deshalb war er erst draußen“, erklärte der VfL-Coach die Maßnahme.
Die Experimente in der zweiten Halbzeit, in der beispielsweise Denis Berger für Faton Toski hinten links verteidigte, trübten natürlich die Spielfreude, so dass Abschnitt zwei durchaus aus dem Gedächtnis gestrichen werden kann. Ein Testspiel, das insgesamt wenig Aufschluss darüber gibt, wie weit das VfL-Team derzeit tatsächlich ist. Aber vielleicht ist so eine Pleite gegen den FSV Frankfurt auch ein gutes Omen. Als Bochum vor zwei Jahren in der Vorbereitung gegen die Frankfurter verlor, startete der Klub prima in die Rückrunde.