Nach dem Braunschweig-Desaster wirkte das geplante Treffen des Aufsichtsrates, des Vorstandes und der Lizenzspielerabteilung wie die Einladung zu einem Leichenschmaus. Doch nach dem 6:0 (3:0) über Erzgebirge Aue war es ein netter Abend in entspannter Atmosphäre.
Doch hatte nach dem 0:4 in Braunschweig Trainer Andreas Bergmann nicht alles verdammt, so geriet er nach dem Kantersieg auch nicht ins Schwärmen. „Das Spiel war nicht so einseitig wie es das Ergebnis aussagt, wir hatten nach dem 0:1 eine Phase, in der uns Andreas Luthe vor dem Ausgleich gerettet hat.“
Erleichertung statt Euphorie – so war die Stimmung auch am Montagmorgen im Kabinentrakt. Während die Stammelf im Kraftraum arbeitete, tummelte sich Co-Trainer Karsten Neitzel mit den Reservisten auf dem Trainingsplatz. Bergmann: „So ein Sieg tut natürlich gut und gibt vielleicht auch ein wenig Selbstvertrauen. Schließlich haben wir am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf ein tolles Spiel vor der Brust. Neitzel wird am Abend den nächsten Gegner in Düsseldorf unter die Lupe nehmen, der Coach ist via TV dabei. „Egal, wie Düsseldorf in Duisburg abschneidet, das wird eine super Herausforderung für uns.“
Um Kräfte zu sparen hat der Coach die Vormittagseinheit am Mittwoch kurzerhand gestrichen – auf die Videoanalyse am Mittag wollte er nicht verzichten. Der Grund: „Auch bei diesem Kantersieg waren einige Dinge dabei, die mir nicht gefallen haben.“
Die linke Verteidigerposition kann er dabei nicht gemeint haben. Denn nach Faton Toskis vielleicht bestem Spiel seiner Karriere, hat der zweifache Torschütze seinen Stammplatz sicher.