Die Arena ist beim Jubiläum trotz der sportlichen Desaster der beiden Traditionsklubs ausverkauft.
Interimstrainer Oliver Reck interessiert das aber nicht: „Ich will Ergebnisse und die bedeuten Punkte. Wenn mir nachher alle Leute auf die Schulter klopfen und meinen, dass es gut war, bringt es mir nichts. Ich will eine positive Veränderung in der Tabelle.“
Doch wie soll das gelingen? Die Zebras haben in 13 Spielen harmlose 13 Mal getroffen, Aachen ist mit nur sechs Treffern sogar noch deutlich schlechter. „Wenn es bei dieser Quote bleibt, weiß jeder, wohin die Reise geht“, hat Reck den Abstiegskampf angenommen und in den Einheiten das Torschusstraining intensiviert: „Jeder Spieler soll den Abschluss suchen. Nicht, weil ich es ihnen sage, sondern weil sie die Überzeugung haben müssen, auch ein Tor zu erzielen. Niemand muss Angst vor einem Fehlversuch haben.“ Übersetzt: Unter Milan Sasic waren die Akteure aus Angst vor Repressalien gehemmt.
Reck hat die Woche genutzt, um dem Team neues Selbstvertrauen einzuimpfen. Schließlich hat er nun das Kommando und muss seine Ideen nicht mehr von oben absegnen lassen. Und genau das sollen die rund 2.000 Fans, die den MSV nach Aachen begleiten werden, auch sehen. Dass der Tabellenletzte trotz des Katastrophenstarts keine Schießbude (nur 16 Gegentreffer) ist, weiß Reck, schließlich hat er gegen „Defensiv-Fanatiker“ Friedhelm Funkel sogar noch selbst gespielt. „Aber es gibt keine Ausreden mehr“, macht Reck klar.
Schließlich geht es auch um seinen Job. Denn nur mit einem Sieg im Duell der Versager darf er vielleicht Chef-Trainer bleiben.