Erschreckender als Platz 14 ist aber, dass in den letzten Wochen kein Fortschritt erkennbar gewesen ist.
Während in Bochum oder Aachen bereits auf den Tiefflug reagiert wurde, bleiben die Duisburger relaxed. Geschäftsführer Roland Kentsch hat sich sofort nach dem dürftigen 1:1-Remis gegen Union Berlin hinter Trainer Milan Sasic gestellt und eine mögliche Trainerdiskussion bereits im Keim erstickt. Doch der Fußballlehrer kennt die Gesetze. Er weiß, dass er an Erfolgen gemessen wird. „Natürlich haben wir zu wenig Punkte. Und natürlich kämpfe ich um meinen Job“, blickt Sasic der Gefahr ins Auge, um sie allerdings auch gleich zu relativieren: „Aber nicht, weil ich Angst habe, ihn zu verlieren, sondern weil jeder Mensch jeden Tag kämpfen muss, um sich zu beweisen.“
Beweise für die zweifelsohne gute Trainingsarbeit bleiben die Spieler aber schuldig. Mit taktischen Fehlern, schlechtem Zweikampfverhalten oder falschem Stellungsspiel bauen die Zebras derzeit ihre Gegner auf. Und nach vorne gibt es nur Langholz. Im Training sind solche Aussetzer nur selten zu sehen. Verfolgt man die Einheiten, glaubt man nicht, dass die Zebras lahmen. Im Gegenteil: Der Ball zirkuliert, das Kurzpassspiel funktioniert und die nötige Aggressivität ist ebenfalls vorhanden. Plötzlich ertönt ein lauter Schrei: „Jürgen, so geht das nicht. Spiel doch so.“ Sasic hat das Spiel unterbrochen, um Jürgen Gjasula sofort auf einen Fehler aufmerksam zu machen. Gesagt, getan. Beim nächsten Mal funktionierte es.
Doch warum klappt es nicht im Spiel? „Die Blockade kann nur durch Erfolge gelöst werden“, ist sich Sasic sicher. Doch dafür muss die Mannschaft sorgen - und zwar mit Leistungen wie im Training.