Nach Diät zur Topform

Anthar Yahia ist noch „heißer“ als mit 18

Yahia: „Ich habe im Urlaub mit einer Diät begonnen, bringe jetzt nur noch 79,5 Kilogramm auf die Waage.“ Zum Saisonende waren es rund sechs Kilo mehr und der Innenverteidiger verrät: „Das war mir einfach zu viel. Ich wollte fitter und leichter zum Trainingsstart erscheinen.“ Die Diät des Franzosen Dr. Dukan hat er auch während des einwöchigen Aufenthalts in der Klosterpforte fortgesetzt. „Ich fühle mich einfach besser.“

Die letzten Tage waren für ihn hart, denn mit Fitnesscoach Stefan Bienioßek hat er, während seine Kollegen gegen den MSV Duisburg spielten, mal wieder einen Neun-Kilometer-Lauf hinter sich gebracht. Yahia: „Das muss sein, ich setze mich nicht unter Druck. Mein Ziel ist es natürlich, so schnell wie möglich bei 100 Prozent zu sein, aber ich werde nicht überziehen.“ Der Familienvater, der seinen Urlaub auf der griechischen Insel Kreta verbracht hat, wirkt in den Gesprächen im Trainingslager viel gelassener als früher. „Fußball ist meine große Leidenschaft, aber er ist nicht alles im Leben.“

Schaut man einmal hinter die Fassaden des immer freundlichen Abwehrspielers, dann kann man nicht übersehen, dass offensichtlich die letzten Monaten den Menschen Yahia verändert haben. Die schwere Krankheit der Mutter, die Anfang des Jahres einsetzte, hat ihm gezeigt, dass es im Leben noch größere Prioritäten gibt, als „nur“ den Fußball. Über private Dinge redet Yahia nicht gerne, aber dass in ihm eine Veränderung vorgegangen ist, das streitet er nicht ab. Yahia: „Man bekommt eine andere Sichtweise.“ Aber er macht auch deutlich, dass er zwischen persönlichen Dingen und seinen Job eine Trennung vollziehen kann: „Ich bin noch hungriger auf den Fußball als mit 18 Jahren. Ich bin richtig heiß auf die kommende Spielzeit.“

„Ich schaue nicht nach hinten“

Über die vergangene Saison mit dem knapp verpassten direkten Aufstieg und dem unglücklichen Relegationsverlauf will er nicht mehr reden. „Ich schaue nicht nach hinten.“ Viel lieber spricht er über das, was er in den eineinhalb Wochen im Kreis seiner alten und neuen Kollegen erlebt hat. „Wir haben einen guten Kader, auch die Neuen passen prima zu uns. Wir haben uns verstärkt. Was ich mir am meisten wünsche ist, dass wir von Anfang an voll da sind und eine konstante Saison spielen. Nachlässigkeiten wie in der letzten Hinrunde dürfen wir uns nicht mehr erlauben.“

Dass sich mit Lukas Sinkiewicz ein weiterer Top-Innenverteidiger zu dem Duo Marcel Maltritz und Anthar Yahia gesellt, schreckt ihn nicht. „Eine prima Verstärkung und ein guter Typ, davon können wir in der Mannschaft gar nicht genug haben.“

Yahia ist übrigens nicht traurig, dass die algerische Nationalmannschaft derzeit noch keinen neuen Nationalcoach gefunden hat und die für August terminierten Länderspiele ausfallen. „Da kann ich mich noch mehr auf den VfL konzentrieren.“ Die ersten Schritte im neuen VfL-Nike-Dress absolvierte der Innenverteidiger am Mittwochabend in Herne gegen den FC Aberdeen. „Ich fühle mich pudelwohl beim VfL. Es macht einfach Spaß mit dieser Truppe.“