Erst zum Wochenende hin gab es über den Dolmetscher wieder Telefonkontakt mit dem Stürmer. Dort visierte er seine Ankunft in Bochum zu Wochenbeginn an, sodass davon auszugehen ist, dass er seine alten und neuen Teamkollegen erstmals am Mittwoch am Rande des Testspiels gegen Aberdeen trifft. Danach wird sich die medizinische Abteilung mit ihm befassen und sich anschauen, wie weit der Heilungsprozess nach der Kniespiegelung vorangeschritten ist.
Erst danach kann Trainer Friedhelm Funkel eine Prognose abgeben, wann Tese wieder für den VfL im Einsatz ist. „In der Form der Hinrunde ist er für uns eine echte Verstärkung, sonst nicht. Er muss schon verdammt gut drauf sein, wenn er Mirkan Aydin oder Daniel Ginczek Konkurrenz machen will“, spricht er Klartext. Dies ist laut Funkel frühestens Mitte August möglich. „Er muss die komplette Vorbereitung nachholen. Realistisch kann ich nicht vor Mitte August mit ihm planen.“
Dass der VfL aber gegenüber anderslautender Gerüchten durchaus an der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses mit Tese interessiert ist, unterstreicht Sportvorstand Jens Todt. „Wir haben ihm klargemacht, dass wir mit ihm planen.“ Und dann fügt er hinzu: „Ein Wechsel unter den gebotenen finanziellen Bedingungen kommt für uns selbst im Traum nicht in Frage.“ Der Nordkoreaner ist ein Musterbeispiel dafür, was fehlende Regeneration anrichten kann. Nach der Weltmeisterschaft in Südafrika stieg er gleich ins Bochumer Training ein und war in der ersten Saisonhälfte voll im Saft.
Doch statt in der Winterpause zu regenerieren, spielte er gleich beim Asien-Cup weiter, fehlte in der Bochumer Vorbereitung und inzwischen zwickte das Knie an allen Ecken und Enden. Der Anschluss war schwer herzustellen. Bei einem der wenigen Einsätze zog er sich dann noch ein Halswirbelverletzung zu und am Ende stand eine verkorkste Rückrunde und eine fällige Knie-Operation. Vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind – Chong Tese erlebte in der abgelaufenen Spielzeit alle Facetten des Fußballs.
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