Der defensive Mittelfeldspieler wird für zwei Jahre ausgeliehen, nachdem er zuvor seinen Vertrag bei Bayer 04 um zwei weitere Jahre bis 2015 verlängert hat.
Nach dem ersten Seniorenjahr, in dem er die Zweitvertretung von Bayer in der Regionalliga als Kapitän zum Klassenerhalt führte, will der 1,90 Meter große Hüne nun den nächsten Schritt machen. Kramer: „Dafür ist der VfL der richtige Klub. Hier haben zuletzt zahlreiche junge Spieler den Sprung in die Stammformation geschafft.“
Dabei schien die Karriere des Youngsters schon einmal in die falsche Richtung zu laufen. Nach sieben Jahren in der Jugend von Bayer 04 Leverkusen wurde der Schülerspieler Christoph Kramer aussortiert und nicht für die B-Junioren übernommen. Als Begründung erfuhr der Mittelfeldspieler: „Du bist einfach zu klein.“ Also wechselte Kramer zu Fortuna Düsseldorf, um dort innerhalb von zwei Jahren einen Sprung von zuvor 1,60 auf 1,90 Meter zu machen. Und schon fiel er Bayer Leverkusen erneut auf.
A-Junioren-Coach Sascha Lewandowski, der einst die Bochumer Jugend trainierte, erinnert sich: „Ich habe ihn erstmals in Düsseldorf gesehen und sofort gefragt, warum wir ihn nach Düsseldorf haben laufen lassen.“ Lewandowski korrigierte das und holte ihn als A-Junioren-Spieler im Jungjahrgang zurück. Lewandowski: „Ich kann mich noch an seine letzten Worte vor dem Abschlussgespräch vor der Unterschrift erinnern. Er hat gesagt: ‚Trainer, Sie werden es nicht bereuen.‘ Jetzt kann ich sagen: Er hat in den zwei Jahren bei mir das super erfüllt, war immer Stammspieler und im zweiten Jahr sogar Kapitän meiner Mannschaft. Mit ihm bekommt der VfL einen unglaublich guten Fußballversteher.“ Und dann lobt Lewandowski die Qualitäten des gebürtigen Solingers: „Er ist in der Balleroberung sehr aggressiv, ist sehr laufstark, spielt mit Herz und Verstand und ist sehr lernfähig.“ Allerdings weist sein ehemaliger Jugendtrainer auch darauf hin, „dass er noch kein kompletter Spieler ist. Aber er hat erstaunliche Fortschritte gemacht und wird seinen Weg gehen.“ So wie in der letzten Saison, als er die in der Hinrunde mit neun Punkten abgeschlagene Regionalliga-Mannschaft als Kapitän in der Rückrunde zu 24 Punkten und damit zum Klassenerhalt führte. Sein Wechsel von Leverkusen nach Bochum hatte einen nachvollziehbaren Grund. Kramer: „Mit Ballack, Rolfes, Vidal, Bender, Castro oder Balitsch habe ich mehr als ein halbes Dutzend überdimensionale, teilweise sogar weltklasse Sechser vor mir. Da hätte ich wenig Spielpraxis im Profibereich erhalten. Deshalb ist jetzt für einen Wechsel genau der richtige Zeitpunkt."