Während im Lager der VfL-Fans nicht wenige nervös an ihren Fingernägeln hantieren, die Glücksbringer aus dem Keller holen und dem Endspiel gegen den MSV Duisburg entgegenzittern, wirken die Protagonisten in diesen Tage ausgesprochen cool. So auch bei der Pressekonferenz am Freitagmittag im Bochumer Restaurant Palmengarten an der Herner Straße, wo der langjährige Sponsor Heinz Hasenkamp Trainer Friedhelm Funkel, Sportvorstand Thomas Ernst, Andreas Luthe und zahlreiche Journalisten zur Pressekonferenz begrüßte.
Besonders Luthe steckte mit seiner Gelassenheit alle Beteiligten an. Der Keeper, der am Sonntag zum 30. Mal in Folge im Zweitliga-Tor des VfL steht: „Wenn ich aus der Ruhe geraten würde, dann könnte ich meinen Job nicht machen.“ Große Gefühlsausbrüche sind beim Schlussmann, der in der Rückrunde zum vielleicht besten Torhüter der Zweiten Liga avancierte, eher selten. Doch es gibt Ausnahmen: „Nach dem Schlusspfiff in Osnabrück war ich für meine Verhältnisse euphorisch, so etwas gibt es bei mir nur, wenn sich ein totales Glücksgefühl einstellt.“
Angst, dass sein Team am Sonntag versagt, hat er nicht. „Wir freuen uns alle auf die Begegnung und die 26.000 Bochumer werden uns zusätzlich pushen.“
Gelassen wirkte auch Funkel, vielleicht deshalb, weil sich in den letzten Tagen die Personalsituation merklich entspannt hat. Christoph Dabrowski, Ümit Korkmaz und Chong Tese dürften am Sonntag wieder alle zum 18er Kader gehören. Weiter unklar ist der Einsatz von Mimoun Azaouagh, der am Freitag erneut nicht trainieren konnte. Funkel: „Ich weiß zur Minute wirklich noch nicht genau, was mit Aza ist. Ich schaue mal, ob er am Samstag trainieren kann. Er will unbedingt dabei sein. Ich will ihm die Hoffnung nicht nehmen. Ich werde das noch mit ihm besprechen, denn möglicherweise müssen wir ja auch noch zweimal in der Relegation spielen und da brauchen wir ihn noch dringender.“
Wie die Startformation am Sonntag aussehen wird, wollte Funkel noch nicht verraten. Fällt aber Azaouagh definitiv aus, dann ist Faton Toski erster Kandidat für die offensive Linksposition und im Mittelfeld spielen Andreas Johansson, Dabrowski und Giovanni Federico.
Für das Spiel am Sonntag gibt es nur noch 500 Sitzplatzkarten im Gästeblock, die ausschließlich an Fans des MSV Duisburg verkauft werden.