Mit rund 80 Zebra-Anhängern im Gepäck trat die Mannschaft von Milan Sasic vor einigen Wochen den Heimflug nach dem 1:1 bei den Münchner Löwen an. Maurice Exslager, Vorbereiter des Ausgleichstores, bekommt seit besagtem Flug von den Fans nur noch eine liebevolle Bezeichnung: „Hooligan“.
Doch wer an eine dunkle Vergangenheit des in Bocholt geborenen Angreifers glaubt, sieht sich getäuscht. Da machte Exslager viel mehr durch seinen ausgeprägten Torriecher auf sich aufmerksam. Erst zur Saison 2008/09 verließ der 20-Jährige seinen Stammverein TuB Bocholt, um sich der A-Jugend der Zebras anzuschließen – mit Erfolg.
In zwei Jahren bestritt der Angreifer 47 Spiele in der U19-Bundesliga-West und erzielte dabei 28 Tore. Dies war auch Milan Sasic nicht entgangen, der Exslager am 24. April 2010 gegen den SC Paderborn in der zweiten Halbzeit sein Profi-Debüt schenkte. Es dauerte keine vier Minuten, bis der heutige U20-Nationalspieler es dem Kroaten mit seinem ersten Tor dankte. „Wenn man es mir so einfach macht, dann nehme ich das Geschenk natürlich gerne an“, hatte der Mittelstürmer schon damals eine unbekümmerte Analyse parat.
Auf den Spuren von Stefan Maierhofer
In der laufenden Saison kam Exslager bislang 17 Mal zum Einsatz und stand nach der Verletzung von Stefan Maierhofer gegen Aachen in der Startelf. Über seinen Treffer zum 2:2-Ausgleich freute er sich besonders, um dem Verletzten-Duo Julian Koch und Stefan Maierhofer eine Freude zu machen: „Wir haben ja gewusst, dass sie auf der Tribüne sitzen und da möchte man den beiden auch einen Sieg schenken“, formulierte er und ergänzte: „Sonst bekommen die ja noch mehr Schmerzen.“
Sollte Maierhofer bis zu „Unserem Revier-Finale“ nicht mehr fit werden, hat Exslager sogar gute Karten den langen Österreicher vertreten zu dürfen. Doch darauf spekuliert der 20-Jährige nicht: „Ich freue mich sehr auf das Endspiel. Stefan hat es verdient im Finale aufzulaufen und ich würde es ihm von Herzen gönnen. Wenn es letzten Endes nicht klappt, werde ich jedoch alles geben, um ihn würdig zu vertreten.“ Spätestens dann stünde ein „Hooligan“ auf der ganz großen Bühne des Fußballs...