Jos Luhukay wird nicht mehr auf der Trainerbank des Zweitligisten SC Paderborn sitzen. Vereins-Präsident Wilfried Finke und seine Vorstandskollegen konnten den 43-jährigen Niederländer, der am vergangenen Freitag seinen Rücktritt erklärt hatte, in längeren Gesprächen nicht umstimmen. Der Verein akzeptiert allerdings die Entscheidung des Fußball-Lehrers nicht. "Wir bestehen auf einer Erfüllung des Arbeitsvertrages und erwarten von Herrn Luhukay Vorschläge zur Auflösung des gültigen Kontraktes", sagte Finke. Luhukays Vertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2007.
Auslöser der Demission von Luhukay war offenbar die aus Sicht des Trainers unzureichende Information über mögliche weitere Spielertransfers. Luhukay hatte fehlendes Vertrauen zur Klubführung beklagt. Offenbar hatte sich Paderborn um den Bochumer Spieler Edu bemüht, außerdem wurde ein albanischer Nationalspieler in Tirana beobachtet. Luhukay war offenbar in die Planungen des Vereins nicht im vollen Umfang eingeweiht.
Zum Saisonauftakt hatte sich Paderborn am vergangenen Sonntag bei Eintracht Braunschweig ein torloses Remis erkämpft. Die Mannschaft war vom bisherigen Co-Trainer Markus Gellhaus betreut worden.
Dieser soll nun gefragt werden, ob er die Mannschaft auch in den Spielen gegen Augsburg und in Kaiserslautern betreuen kann. Eine endgültige Lösung ist vorerst nicht in Sicht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass vor der Spielpause eine Entscheidung fällt. Wir verfallen nicht in Hektik", sagte Finke auf einer Pressekonferenz und verwies damit auf das erste September-Wochenende, wenn auf Grund der EM-Qualifikationsspiele keine Liga-Partien stattfinden.