Trotz des drastisch reduzierten Etats ist es Milan Sasic und Bruno Hübner im Sommer gelungen, eine homogene und funktionierende Einheit zusammenzustellen. Wurde in der Vergangenheit fast immer in große Namen investiert, die die Ansprüche aber nicht erfüllen konnten, so setzt das Duo jetzt erfolgreich auf die Jugend. „Sicherlich war es ein mutiger Schritt, aber es zahlt sich aus“, lacht Sasic.
Sefa Yilmaz gehört zu den jungen Wilden.
Schließlich stellt der MSV nach Hertha BSC und Aue die zweitbeste Abwehr (acht Gegentore) und nach Cottbus den treffsichersten Angriff (21) der Liga. Die Belohnung ist der Relegationsplatz. „Die Tabelle ist uns aber egal“, zählt für den Fußballlehrer besonders die Leistung seiner Akteure. Und mit der kann der 52-Jährige vor allem in der heimischen Arena zufrieden sein. Dort haben die Weiß-Blauen die Maximalausbeute von 18 Zählern geholt und mit echten Galavorstellungen den Graben zu den Fans geschlossen. Das neue Image: Jung, dynamisch, erfolgreich.
Die Stimmung ist sogar derart gut, dass die Akteure wie auch das Funktionsteam selbst an freien Tagen an der Westenderstraße auftauchen, um Sonderschichten zu schieben. Ihr Vorbild ist dabei der Coach. Weil dessen Familie noch in seiner Heimat in Koblenz wohnt, weilt der Workaholic Sasic in Duisburg im Hotel und hat noch nicht einmal Zeit für einen Stadtbummel gehabt. „Ich kenne die Duisburger Innenstadt nicht“, schüttelt er den Kopf. „Ich pendle immer nur zwischen meiner Pension, der Arena und dem Trainingsgelände.“
Am Sonntag führt ihn sein Weg dann auch nach Aachen (13.30 Uhr). Auf die Frage, was sich im Vergleich zum Derby in Düsseldorf ändern muss, entgegnet der Kroate: „Das Ergebnis. Die Alemannia hat eine junge, freche Truppe. Uns wird bestimmt mehr als bei der Fortuna abverlangt, besonders weil Zoltán Stieber und Benjamin Auer den Unterschied machen können. Aber wir müssen den Anspruch haben, auswärts genauso dominant aufzutreten wie zu Hause.“
Gelingt dieses Vorhaben, ist ein weiterer Wandel in Duisburg erfolgreich abgeschlossen.