Am heutigen Montag wird der achte Spieltag in der 2. Bundesliga mit der Partie zwischen dem VfL Bochum und 1860 München (20.15 Uhr/live im DSF) abgeschlossen. Beide Vereine gehören zu den Aushängeschildern des deutschen Fußball-Unterhauses, möchten dieses aber auf schnellstmöglichem Wege wieder Richtung Bundesliga verlassen.
Als einziges Team ist der VfL dabei noch ungeschlagen. Aus sieben Spielen pressten die Bochumer 15 Punkte heraus und zählen damit ebenso zur Spitzengruppe wie die Münchner "Löwen", die 13 Punkte auf dem Konto, aber auch schon zwei Saisonniederlagen zu verzeichnen haben. Beide Schlappen kassierten die 60er im Übrigen in der heimischen Allianz Arena, während sie auswärts bisher zu glänzen wussten. Ihre Torgefahr münzten die Münchner in den bisherigen drei Auswärtsspielen in neun Tore und sieben Punkte um.
Edu verzückt die Fans
Der Top-Torjäger der Liga verdient allerdings in Bochum seine Brötchen. Eduardo Goncalves, Künstlername "Edu", kam vor zwei Jahren als Verteidiger in den Ruhrpott, führt nun die Torschützenliste mit sechs Treffern an und hat sich als hoffnungsvoller Offensiv-Spieler mit Perspektive etabliert. Der "Löwen"-Abwehr soll der 23-jährige Brasilianer zusammen mit Sturmpartner Joris van Hout die eine oder andere Nuss zu knacken geben.
Mit Verletzungsproblemen muss sich VfL-Coach Marcel Koller vor dem Spitzenspiel nicht herumplagen. Lediglich die Rekonvaleszenten Philipp Bönig, Sören Colding und Ionel Gane stehen dem Schweizer nicht zur Verfügung. Für die Qualität der Blau-Weißen spricht, dass wahrscheinlich vier aktuelle oder ehemalige Nationalspieler mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen müssen: der Däne Peter Skov-Jensen, der Senegalese Momo Diabang, der Iraner Moharram Navidkia und der Deutsche Dariusz Wosz.
Im Gegensatz zum VfL setzt der Traditionsklub aus der bayerischen Landeshauptstadt verstärkt auf Talente aus deutschen Landen. In den Vordergrund haben sich vor allem die Mittelfeldjuwelen Matthias Lehmann, Daniel Baier und Patrick Milchraum gespielt. Allen dreien wird eine große Zukunft, möglicherweise auch in der Nationalelf, prophezeit.
Agostino auf sich allein gestellt
Diese war eigentlich auch für Angreifer Emmanuel Krontiris vorgesehen. Doch der ehemalige U21-Nationalspieler kommt in der Sturmabteilung der Münchner kaum an den Platzhirschen Michal Kolomaznik, Paul Agostino und Stefan Reisinger vorbei. In Bochum dürfte Coach Maurer nur mit einer Spitze auflaufen, die besten Karten hat "Aussie" Agostino.
VfL-Trainer Koller sei es aber angesichts des zu erwartenden 4-5-1-Systems der "Löwen" gewohnt, dass "Mannschaften mit defensiver Ausrichtung gegen uns punkten wollen". Sein Gegenpart Maurer erwarte hingegen ein offenes Spiel, in dem "wir mehr Raum als zuletzt bekommen." Respektvoll fügt er hinzu: "Dieses Spiel ist kein Zweitliga-Alltag für uns, Bochum ist für meine Spieler eine echte Reifeprüfung."