Der jüngste Fall: Benny Reichert, der sich gegen Augsburg eine Fleischwunde zuzog und am Donnerstag einen ersten „Laufversuch“ unternehmen wird.
Sollte es, wie befürchtet, bis zum Sonntag nicht reichen, dann wird Bruns Kevin Corvers erneut ins Rennen schicken, diesmal aber von Beginn an. „Wir brauchen Größe auf dem Platz gegen Berlin. Generell muss ich mir was einfallen lassen, wie wir auch in Berlin was erreichen können.“
Kevin Corvers (Foto: mmb).
Denn Bruns will sich dort nicht nur verstecken, auch wenn man von dem Rumpfkader keine Wunderdinge erwarten kann, nachdem die Kleeblätter bereits seit 375 Minuten auf einen eigenen Treffer warten. Auch das hat seine Gründe. Denn zuletzt mussten Felix Luz und Emmanuel Krontiris jeweils im ersten Spiel nach der langen Verletzungspause gleich wieder über 90 Minuten ran „Dabei waren sie noch nicht so lange eingeplant“, wie Bruns berichtet, „dann kam alles anders und sie mussten die ganze Zeit ran. Bei Emmanuel hat man das zuletzt gemerkt. Er hat in Aue klasse gespielt und sich völlig verausgabt, daher war er gegen Augsburg richtig platt.“ "Jetzt müssen wir uns neu finden“
Obwohl er auch in Bestform kaum etwas hätte machen können, da die Unterstützung aus dem Mittelfeld quasi ausblieb. Hier müssen sich vor allem Markus Kaya, Heinrich Schmidtgal oder Marcel Landers hinterfragen. Bruns: „Man merkt an diesen Jungs, dass die Situation die Spieler belastet. Wir hatten uns zu Beginn der Serie stabilisiert, doch dann sind uns viele Stabilisatoren weggebrochen und jetzt müssen wir uns neu finden.“
Und das alles an der „Alten Försterei“ gegen „sehr heimstarke Berliner“, die zuletzt auch „5:1 oder 6:1 in Bielefeld hätten gewinnen können“, wie Bruns anmerkt. Daher kommt sicher viel Arbeit auf die RWO-Deckung zu. Mit Blick auf den voraussichtlichen Startelf-Debütanten Corvers gibt Bruns zu Protokoll: „Er kommt aus der Oberliga und ist eigentlich noch nicht so weit. Aber der Junge ist richtig ehrgeizig und hört genau zu, wenn man ihm was sagt. Trotzdem ist es ein riesen Sprung in Liga zwei. Wenn er es so macht wie in den 35 Minuten gegen Augsburg, dann bin ich super zufrieden.“
Immerhin stand in dieser Zeit die Null und wenn das über 90 Minuten so geht, dann hat man zumindest einen Zähler im Sack. Doch Bruns möchte trotz der Personalmisere eigentlich mehr. „Wenn alles passt, halte ich uns für stark genug, um in Berlin oder Düsseldorf was zu holen. Wir können uns ja nicht zurücklehnen und warten bis alle Mann wieder an Bord sind.“ Vielleicht hilft ja auch der Keeper der Hausherren, denn Jan Glinker hatte zuletzt einige Patzer in seinem Spiel. Bruns: „Trotzdem ist er ein starker Schlussmann, der immerhin Marcel Höttecke verdrängt hat.“