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RWO: Müdes 0:0
Bruns: "Alles falsch gemacht"

RWO: 0:0! Wieder große Probleme in Überzahl
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Rot-Weiß Oberhausen hat erstmals in dieser Saison zu Hause Punkte abgegeben und den Sprung auf einen der Spitzenränge in der 2. Fußball-Bundesliga verpasst.

Im Tabellen-Nachbarduell trennte sich Rot-Weiß Oberhausen gegen den TSV 1860 München torlos. Dabei war für die Elf von RWO Coach Hans-Günter Bruns alles bestens vorbereitet.

Nach einem müden Kick in Durchgang eins, wo einzig die drei Kopfballchancen von Daniel Gordon, der nach einem Freistoß von Markus Kaya (14.) und kurze Zeit später nach einer Flanke von Oliver Petersch (15.) nur knapp am 1860-Gehäuse vorbeischob, sowie von Marinko Miletic (19.), der ebenfalls mit einem Kopfball nach Kaya-Flanke scheiterte, hervorzuheben sind, begann die zweite Hälfte ganz nach dem Geschmack von RWO - oder auch nicht, wie Trainer Bruns erklärte. „In der ersten Halbzeit waren wir leicht überlegen, ohne uns große Torchancen herausspielen zu können. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam leider der Platzverweis für 1860 München“, konnte sich Bruns im Nachhinein überhaupt nicht über die Ampelkarte für den ‚Sechziger‘ Aleksandar Ignjovski (49.) freuen.

Nach der Dezimierung in Reihen der Gäste taten sich die Hausherren sehr schwer. Bruns: „Wir wussten mit der Überzahl überhaupt nicht umzugehen. Wir haben alles falsch gemacht, was man in einem Überzahlspiel nur verkehrt machen kann“, sagt der RWO-Trainer und erklärte: „Wir haben plötzlich unsere Ordnung verloren. Eigentlich stehen wir immer bravourös. Doch in Überzahl war alles über Bord geworfen.“

Dem 56-Jährigen fehlten in dieser Situation viele Komponenten. „Vielleicht hätte uns hier einer der Verletzten gut getan, die uns leider nicht zur Verfügung stehen. Für ein Überzahlspiel braucht man bestimmte Spielertypen. Doch wir wollen den Spielern nicht nachweinen. Wir haben auch so eine gute Mannschaft beisammen“, unterstreicht Bruns und lobte auch den Gegner. „Man darf nicht vergessen, dass wir gegen einen Top-Gegner gespielt haben.“

Oberhausen: Pirson - Petersch, Reichert, Miletic, Hergesell - Kaya, Gordon (28. Klinger) - Landers, Schmidtgal - König (80. Luz), Schönfeld (72. Terranova). München: Kiraly - Rukavina, Bell, Bülow, Buck - Lovin, Ignjovski - Aigner, Bierofka (63. Halfar) - Lauth (69. Volland), Rakic (54. Leitner). Schiedsrichter: Thomas Metzen (Mechernich) Zuschauer: 5718 Gelb-Rote Karten: Ignjovski wegen wiederholten Foulspiels (49.) Gelbe Karten: Kaya (2)

Dass die „Löwen“ diese Bezeichnung durchaus verdienen, bewiesen sie in der Unterzahl eindrucksvoll. Die Elf von Reiner Maurer spielte sich einige gute Möglichkeiten heraus und war stets brandgefährlich. Die beste Chance vergab 60‘-Stürmer Stefan Aigner (71.), der mit seinem 22-Meter-Fernschuss nur an der Latte scheiterte. Und auch die bis zum Torabschluss mustergültig ausgespielten Konter der Bayern, wie von Benjamin Lauth (72.) oder Leitner (84.), blieben erfolglos. Löwen-Dompteur Maurer konnte mit dem Punktgewinn im Ruhrgebiet trotzdem leben. „Wir haben lange in Unterzahl agiert, da ist ein Zähler auswärts immer gut. Auch wenn wir aufgrund des zweiten Durchgangs einen Sieg verdient gehabt hätten“, ärgerte sich Maurer doch ein bisschen über die vergebenen Einschussmöglichkeiten, bevor er die ‚Festung Niederrheinstadion‘ lobte. „Oberhausen hat bislang all seine Heimspiele gewonnen. Dieses Stadion ist ein schweres Terrain.“

RWO-Übungsleiter Bruns konnte sich ebenfalls, nachdem er das Überzahlspiel seiner Kicker kritisierte, letztendlich über den 14. Saisonzähler sehr freuen. „Normalerweise verlierst du noch so ein Spiel, deshalb sind wir mit dem Ergebnis hochzufrieden. Wir wären auch im Vorfeld mit einem Punkt zufrieden gewesen, denn 1860 München ist eine sehr schwere Aufgabe.“

Allen Träumern, die vielleicht aufgrund des guten Saisonstarts gegen die Münchener noch mehr erwartet haben, setzte Bruns vehement einen Riegel vor. „Wer gedacht hat, dass wir nach den drei Heimsiegen jetzt alle Gegner zu Hause weggnageln, der hat wirklich gar keine Ahnung vom Fußball.“ Die Oberhausener können nach ihrer starken Punkteausbeute nach den ersten acht Spielen voller Selbstbewusstsein zum Montags-Livespiel zum Aufsteiger Erzgebirge Aue fahren. „Wir freuen uns auf den Knaller in Aue“, lächelt Bruns. Dabei hofft der Coach wohl, dass seine Jungs so lange wie möglich elf gegen elf spielen werden, damit das ungeliebte Überzahlspiel nicht wieder Gefahr bringt.

Die Löwen haben nicht nur in Oberhausen die Partie nicht vollzählig beenden können, sondern warten auch im Trainingsbetrieb weiterhin auf ein eigentliches Kader-Mitglied. „Wir wissen selber nicht, was ist. Wenn er wiederkommt, wird er uns seine Abwesenheit erklären müssen. Aber wir haben noch keine Rückmeldung. Sportlich ist er ohnehin nicht so der Verlust“, betonte Maurer am Rande der Begegnung, dass der Klub über die genauen Umstände des Verschwindens seines Profis Savio Nsereko weiter im Ungewissen sei.

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