Was er damit meinte, war klar: Er drückte seinem Teamkameraden Heinrich Schmidtgal die Daumen. Sein Trainer Hans-Günter Bruns legte noch einen drauf: „Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn er dem Manuel Neuer einen reingeschmissen hätte.“
Daraus wurde jedoch nichts, obwohl Schmidtgal - als bester Kasache - zwei Mal zu guten Schuss-Möglichkeiten kam. In einer Szene musste DFB-Schlussmann Neuer sein ganzes Können zeigen, um einen Treffer des Oberhauseners zu verhindern. „Leider hat es nicht mit einem Tor geklappt. Ich hatte wirklich gute Chancen“, ärgerte sich der Mittelfeldspieler nachher. Dennoch war es für Schmidtgal ein echtes Highlight: „Für mich war es natürlich ein besonderes Spiel, weil ich die kasachische und die deutsche Staatsbürgerschaft habe. Wir haben eine gute Leistung gezeigt, konnten toll dagegenhalten. Nur die individuelle Klasse der Deutschen hat sich am Ende durchgesetzt.“
Diese Spiele bringen Schmiddi nach vorne
Auf der Anzeigetafel im Astana-Stadion stand schließlich also ein 0:3 aus Sicht der heimischen Kasachen. Dennoch wird es RWOs Mittelfeldspieler eine Menge gebracht haben. „Diese Spiele bringen Schmiddi nach vorne. Er hat sich die Einsätze hart erarbeitet. Das gönnt ihm jeder“, betont Bruns, der in den letzten Tagen auf den Linksfuß verzichten musste. „Dass er in dieser Zeit im Training fehlt, kann ich so nicht sagen, weil wir ihn nicht in irgendeiner Form integrieren müssen. Das sind normale Abläufe im Profibereich. Ich bin davon überzeugt, wenn er wieder kommt, denkt man, er sei nie weggewesen.“
Auch wenn die „Kleeblätter“ in den Partien vor der Pause gut drauf waren, hat der Mannschaft die Pause gut getan. „Wir hatten in der vergangenen Woche noch große Verletzungsprobleme“, berichtet Bruns. „Unser Kader war ziemlich zusammengeschrumpft. Jetzt sind einige Angeschlagene wieder zurückgekommen, sodass sich wieder mehr Leute auf dem Trainingsplatz einfinden. Am Dienstag waren 24 Spieler mit dabei, vor sieben, acht Tagen waren es nur 13 oder 14.“
Felix Luz: "Am Tiefpunkt", aber im Kader
Tim Kruse und Felix Luz sind allerdings weiterhin hinten dran. „Bei Tim werden wir nichts überstürzen“. sagt der Coach. „Für ihn geht es darum: Spielen, spielen, spielen. Er wird die nächsten zwei Wochen noch bei der Reserve mitkicken. Ihm bringt es nichts, bei uns auf der Bank zu sitzen.“ Auch Luz ist noch nicht so weit. „Für Felix ist es derzeit wie eine Vorbereitung und er ist momentan auch am körperlichen Tiefpunkt, aber das musste man einkalkulieren. Er ist vom Training her erheblich weiter als Tim, sodass er wahrscheinlich auch am Sonntag im Kader stehen wird.“
Dann ist 1860 München zu Gast im Stadion Niederrhein. Beide Kontrahenten haben bislang 13 Zähler eingefahren. Ein Duell auf Augenhöhe? Bruns‘ Antwort: „So ein Quatsch. Ich verstehe das nicht: Jahr für Jahr, wenn Mannschaften wie wir oder Aue plötzlich oben mitspielen, wird davon gesprochen, dass sie plötzlich auf Augenhöhe mit anderen Truppen sind.“ Sein Zusatz: „Die Sechsziger haben Ambitionen aufzusteigen und sind dementsprechend besser aufgestellt als wir. Aber wir spielen zuhause und haben hier auch Bochum geschlagen.“ Die Oberhausener Fans werden sich denken : Wiederholung erwünscht!