Allerdings nur 1:2. Und das nach einer sehr ordentlichen Leistung. Ronny König traf zum frühen 1:0 für die Kleeblätter. Die mussten in Holland mal eben elf Mann ersetzen. Zehn wegen Verletzungen und Krankheit, zudem kickte Heinrich Schmidtgal mit Kasachstan in der EM-Quali gegen Belgien und verlor mit 0:2. Daher nutzte Coach Hans-Günter Bruns die Gunst der Stunde und gab auch Kickern aus der U23 die Chance, sich zu zeigen. Fazit von Bruns: „Die Jungs haben sich super verkauft. Gegen diesen internationalen Top-Gegner waren sie richtig gefordert und mussten über die Schmerzgrenze gehen.“
Was vermutlich auch in einer Woche gegen die Münchner Löwen wieder der Fall sein wird. Dann nach gefühlten Ewigkeiten zum ersten Mal ohne Dimitrios Pappas in der Startformation, nachdem dieser sich in Duisburg verletzte und knapp sechs Wochen ausfällt. Das wird vermutlich die Chance für Marcel Landers, wieder in die erste Elf zu rutschen. Andere Optionen scheinen unwahrscheinlich. Schließlich zeigte das Vereins-Urgestein nach dem Pappas-Ausfall bei den Zebras als rechter Verteidiger eine sehr ansprechende Vorstellung. Daher betont auch Landers: „Ich hoffe darauf, denn ich denke, ich habe meine Sache gegen den MSV ganz gut gemacht.“
"Die Erfolge geben ihm Recht"
Und jede andere Variante würde schon sehr überraschen, schließlich war Landers im letzten Jahr Stammspieler. In dieser Saison musste er bisher für Oliver Petersch weichen, aber bei den Einwechslern war Landers bis auf die Partie gegen Bochum immer dabei. Profi Nummer zwölf oder dreizehn mit der Tendenz Richtung Stammelf könnte man es umschreiben. Landers: „So kann man es wohl ausdrücken. Ich komme fast immer rein und dann versuche ich, meine Möglichkeiten zu nutzen.“
Und das alles, nachdem er zu Beginn der Saison schon etwas irritiert war, als er nur auf der Bank Platz nehmen durfte. „Es war einfach komisch. Ich dachte, ich hätte mir etwas aufgebaut. Aber der Trainer hatte bei Olli das bessere Gefühl. Die Erfolge geben ihm Recht. Ich gebe einfach weiter Gas und den Rest wird man sehen.“
"Dort kann ich noch besser Tempo aufnehmen"
Schon gegen München, wenn Landers wohl mit Petersch die rechte Seite beackern wird. Und wenn es so wie gegen den MSV kommt, dann wieder als rechter Verteidiger. „Kein Problem für mich“, legt sich der Blondschopf fest. „Olli und ich kennen uns gut, wir wechseln uns auf der Seite immer ab. Und die Position weiter hinten kann sogar gut für mich sein. Dort kann ich noch besser Tempo aufnehmen, meine erste Partie unter Harry Pleß habe ich damals als rechter Verteidiger im Pokal gegen Frankfurt absolviert.“
Am Sonntag kommt nun aber „nur“ 1860, die dafür mit einer breiten Brust nach den letzten Siegen. Landers: „Wir haben zu Hause aber auch einen Lauf. Und wir wollen unsere Stärken wieder zeigen, denn wir wollen beweisen, dass wir reifer geworden sind und uns so ein Absturz wie nach dem guten Start vor einem Jahr nicht noch einmal passiert.“