MSV - FCA 1:0 (0:0)

Die Zebras entzaubern Augsburg

Der MSV begann gegen den FCA runderneuert. Weil die beiden Innenverteidiger Daniel Reiche und Bruno Soares wegen der Ampelkarte, die sie in Aue gesehen hatten, nur in Zivil auf der Tribüne saßen, stellte Milan Sasic die Abwehr um.

Julian Koch rutschte von der rechten Abwehrseite in die Zentrale und wurde vom zurückgezogenen Branimir Bajic unterstützt. Benjamin Kern feierte derweil sein Startelfdebüt auf der rechten Seite, Goran Sukalo übernahm den freien Platz als „Sechser“. Und vorab: Die Variante, die aus der Not geboren wurde, klappte gut.

Damit aber noch nicht genug Wechselspielchen. Auch Olcay Sahan musste weichen. Für ihn lief Filip Trojan von Beginn an auf. Die Zebras zeigten sich trotz des jüngsten Rückschlags im Erzgebirge nicht geschockt, sondern setzten den Favoriten sofort unter Druck. Nach einer schönen Vorarbeit von Olivier Veigneau scheiterte aber erst Stefan Maierhofer und im Nachschuss dann auch Sefa Yilmaz (3.).

Und Duisburger machte weiter. Goran Sukalo scheiterte mit einem Kopfball an Augsburgs Ersatzkeeper Mohamed Amsif (10.). Der stand auch in der 18.Minute im Brennpunkt, als er einen Schuss von Srdjan Baljak mit einem sensationellen Reflex noch von der Linie kratzte.

Erst jetzt wachten die Gäste auf, doch Goalgetter Michael Thurk setzte einen Kopfball drüber (18.).Drei Zeigerumdrehungen später durfte sich dann auch David Yelldell auszeichnen, der ein Solo von Sören Bertram entschärfte. Doch das war es auch schon, was der Aufstiegskandidat im ersten Durchgang zu bieten hatte. Die Hausherren diktierten das Tempo und das Geschehen. Allen voran Goran Sukalo und der erneut gut aufgelegte Sefa Yilmaz sorgten für mächtig Betrieb.

Und die Augsburger schienen sich vom Dauerdruck erholen zu müssen, denn während die Zebras nach der Halbzeit bereits drei Minuten auf dem Platz standen, war vom FCA nichts zu sehen. Die Müdigkeit der Mannen von Jos Luhukay zeigte sich in der 48. Minute ganz deutlich. Duisburg konterte über Yilmaz und Baljak. Der Kapitän sah den mitgelaufenen Maierhofer, doch in letzter Sekunde rutschte Kees Kwakman dazwischen und hatte Riesenglück, dass sein Rettungsversuch nur an den Pfosten klatschte und nicht ins eigene Tor ging.

Eins zeigte sich gegen den FCA aber ganz deutlich: Sasic, der bereits in Koblenz und Kaiserslautern mit facettenreichen Standards Erfolg hatte, schafft dies nun auch beim MSV. Neben Grlic zeichnete sich besonders Trojan mit brandgefährlichen Freistößen aus.

Das 1:0 für den MSV fiel aber aus dem Spiel heraus. Yilmaz leitete einen Konter ein, Trojan hatte das Auge für Baljak. Der ließ sich frei vor Amsif nicht zwei Mal bitten und donnerte das Leder in die Maschen. Der Kapitän ließ sich vor der Fankurve feiern, als plötzlich Aufregung herrschte. Denn Stefan Maierhofer, der dem Knipser gratulieren wollte, wurde auf dem Weg zu Baljak von Amsif unsanft umgestoßen. Doch Schiedsrichter Gräfe sah die Tätlichkeit nicht, sodass der Torhüter weiterspielen durfte.

Die Weiß-Blauen nahmen das Tempo nun etwas raus, ohne aber weniger gefährlich zu bleiben. Der frisch eingewechselte Manuel Schäffler hätte in der 75. Minute auf 2:0 erhöhen können, doch auch sein Versuch ging drüber. In der 82. Minute hätte die Leihgabe aus München nach einem feinen Solo von Julian Koch aber einlochen müssen, vertendelte allerdings das Leder.

In der 86. Minute gönnten sich die Zebras dann sogar den Luxus und vergaben einen Überzahlkonter. Baljak, Yilmaz udn Grlic schafften es nicht, das Leder gegen Amsif und Uwe Möhrle im Kasten unterzubringen. Dennoch zeigte die Szene, dass der FCA an diesem Abend entzaubert wurde und froh sein konnte, keine richtige Klatschte kassiert zu haben.

So blieb es "nur" beim völlig verdienten 1:0-Sieg der jungen Zebras gegen vollkommen überforderte Augsburger.