Große Freude bei den Fans der Regionalliga Nord. An diesem Wochenende startet die Fußball-Saison 2004/2005 mit der dritten Liga. "Endlich", ist der gemeinsame Tenor der Zuschauer quer durch die Klasse, das lange Warten auf den ersten Anpfiff ist fast vorbei. Ein Ort, an dem es am Samstag gleich mächtig rund gehen wird, ist das Münsteraner Preußenstadion, wenn sich der Aufsteiger aus Düsseldorf in der Universitätsstadt vorstellt. "Nach der langen Vorbereitung kommt jetzt der Kick dazu", freut sich auch Düsseldorfs Trainer Massimo Morales auf den ersten Spieltag, "denn wir haben gut gearbeitet, treten daher mit Selbstvertrauen an." Trotzdem ist es wie zum Beginn jeder Spielzeit. Kein Team weiß, wo es steht, die Ergebnisse der Testpartien spielen keine Rolle mehr. "Das ist es", bestätigt der Italiener, "keiner weiß zu 100 Prozent, wo er sich befindet." Zumindest dürfen sich die Fans der Fortuna sicher sein, eine körperlich fitte Mannschaft zu erleben, attestierten doch zahlreiche Akteure ihrem Coach die härteste Vorbereitung der Karriere. "Wobei ich glaube, wir werden die komplette Fitness erst am dritten oder vierten Spieltag erleben. Das war auch in der Oberliga so", erinnert sich der Coach, der am heutigen Donnerstag bestimmen will, wer die Truppe am Samstag, 14 Uhr, als Kapitän auf das Feld führen wird. Die Spielführer-Frage entscheidet sich also heute, die erste Elf erst kurz vor der Begegnung, allerdings dürften die meisten Plätze vergeben sein. Lediglich in der Viererkette gibt es noch kleinere Fragezeichen, da Thomas Hoersen unter der Woche mit einer Grippe flach lag, Augustine Fregene ebenfalls nicht das komplette Programm absolvieren konnte. In der Innenverteidigung muss sich der Coach zwischen den beiden Neuzugängen Victor Matias Bocchio und Laurent Guthleber entscheiden. Im Mittelfeld scheint die Besetzung Marcel Ndjeng, Nicolaj Hust, Markus Lösch und Axel Bellinghausen gesetzt. Im Angriff dürften Marcel Podszus und Frank Mayer auflaufen. Neu-Stürmer Gustav Policella muss sich zunächst mit der Bank auseinandersetzen. Morales: "Ich habe ihn erst drei Tage erlebt, er hat mir gesagt, er fühlt sich körperlich fit. Allerdings braucht er noch etwas, bis er sich an die neue Mannschaft gewöhnt hat." Soll nicht für die eigenen Jungs gelten, die sich schnell an die Gegebenheiten der neuen Klasse anpassen sollen. "Das traue ich uns zu", kennt Morales keine Zweifel, "wir werden in Münster direkt versuchen, das Spiel zu bestimmen." Allerdings ohne dabei ins offene Messer zu laufen. "Wir müssen in der Abwehr sicher stehen. Der ganze Fußball baut auf die Abwehrarbeit auf. Hinten werden Meisterschaften gewonnen. Und das ist kein blöder Spruch" Da spricht der Mann, der die Arbeit von Giovanni Trapattoni bewundern durfte. "Ich hatte schon immer diese Ansicht, allerdings habe ich auch von Trap viel mitbekommen." Neben der sicheren Deckung baut der Disziplin-Fanatiker auch auf die zahlreichen Fans der Fortuna, die im eigenen Forum bereits diskutieren, ob mehr als die genannten 4000 Anhänger in die Universitäts-Stadt pilgern. "Ich hoffe, es kommen viele mit. Wir brauchen die Fans", appelliert der Coach an die Düsseldorfer, sich auf den Weg nach Münster zu machen. Insgesamt werden etwa 10000 Zuschauer erwartet. Prickel-Atmosphäre zum Start der Liga ist garantiert. Wie die Preußen dabei antreten werden, ist Morales egal. "Ich mache mir keine Gedanken, wie die auflaufen", lautet die klare Ansage. Lediglich zu einem Kicker des Gegners bezieht der Trainer Stellung. "Ich kenne Sören Seidel, der im letzten Winter fast bei uns gelandet wäre. Ein guter Mann", der allerdings vom Morales-Bollwerk sofort in seine Schranken gewiesen werden soll.
DÜSSELDORF: Start in Münster mit Prickel-Faktor
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