Aktuell laufen in Oberhausen die Stammplatz-Kämpfe. Jeder hat noch die Hoffnung, gegen Trier am 8.August in die Startformation zu rutschen. Nur eine Stelle scheint fest besetzt. Im Tor wird Oliver Adler stehen, Neuzugang Matko Kalinic bleibt nur die Rolle des Reservisten. In den Partien, wo echte Hausnummern die Gegner waren (Enschede, Samstag gegen Offenbach), hütete bzw. hütet der Routinier das Tor. Mehr als nur ein Wink mit dem Zaunpfahl. "Es sieht so aus, als wenn Olli als bester Keeper der zweiten Liga einen Vorsprung hat", bestätigt Kalinic, "aber ich weiß, wie lang eine Saison ist, da kann noch viel passieren." Der Mann aus Riejka gibt aber zu, das eventuelle Bank-Dasein ist nicht leicht. "In den letzten drei Jahren war ich jeweils erster Torwart. Daher ist es schwer, vielleicht nur draußen zu sitzen. Aber das ist unser Job, es kann leider nur einer im Kasten stehen, der andere muss auf seine Chance warten." Ansonsten stimmt es für den 25-Jährigen, der sich bei den "Kleeblättern" gut eingelebt hat. "Ich bin zufrieden, alles stimmt, die Mannschaft ist super. Der Kontakt zu den anderen ist sehr gut." Auch zu dem Rivalen um die Nummer eins. "Das ist normal für mich, ich hatte noch nie Probleme mit einem Keeper-Kollegen. Mir war immer wichtig, eine gute Atmosphäre zu schaffen." Für Coach Jörn Andersen gut zu wissen, einen Mann in der Hinterhand zu haben, der den Mannschafts-Gedanken kennt und auch mit Leistung glänzen kann. Auf der Saisoneröffnungs-Party der Oberhausener lobte der Norweger den Kroaten. "Ich denke, wir haben einen sehr guten Mann geholt, der noch besser ist als Carsten Nulle." Worte, die der Schlussmann gerne gehört hat. "Die Komplimente haben mich sehr gefreut. Ich werde natürlich alles geben, um das zu bestätigen und die Nummer eins zu werden. Am Ende entscheidet aber natürlich nur der Trainer." Sollte Kalinic im Laufe der Saison seine Einsatzzeit bekommen, können sich die Fans auf eine Art Libero hinter der Viererkette freuen. "Das ist mein Spiel", erklärt der 1,88 Meter-Mann, "wenn es geht, stehe ich 20 bis 25 Meter vor dem Tor, um eingreifen zu können. Ich denke, die Technik ist eine meiner Stärken." Eine weitere: "Eins-gegen-Eins-Situationen", schießt es aus dem seit zwei Jahren verheirateten Kalinic (Ehefrau Ivana), der sein erstes Interview in Deutschland in fast perfektem Deutsch meistert. Die Erklärung: "Als ich sechs Jahre alt war, hat mein Vater in Österreich gespielt. Da habe ich etwa 18 Monate die Sprache gelernt. Zudem hatte ich in der Schule vier Jahre lang Deutsch." Und Italienisch. In diesen Zusammenhang gibt der Linienakrobat zu: "Da würde ich auch gerne Mal auflaufen, aber wer will das nicht." Zeit genug hat Kalinic jedenfalls, um das Ziel zu verfolgen. Kopfnicken: "Ich bin für einen Torwart noch sehr jung. Ich kann noch mindestens zehn Jahre spielen. Man muss sich nur den Olli anschauen, was der mit 37 noch kann." Jetzt heißt das Hauptaugenmerk für den Mann mit der Nummer 18 aber zweite Liga, die er allerdings noch nicht wirklich kennt. "Ich habe mir die Tore aus der Klasse wenn möglich im DSF angeschaut. Details über die Gegner kenne ich nicht. Ich weiß nur, hier wird wesentlich härter und aggressiver gespielt. In Kroatien geht viel über die bessere Technik, dafür ist alles etwas langsamer."
RWO: Gelobter Kalinic ein echter Teamplayer
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