Trainingsauftakt in Oberhausen und mehr als 100 Fans kamen, um die neue Mannschaft von Coach Jörn Andersen unter die Lupe zu nehmen. Und sie konnten am Montag richtig lange hinsehen. 150 Minuten dauerte die erste Einheit, an dessen Ende der erste lange Lauf um das Landwehr-Gelände stand. "Alles, weil wir nur einmal trainierten", erklärte der Norweger. Leider konnten aber nicht alle Oberhausener an der Auftakt-Einheit teilnehmen, da mit Alassane Ouedraogo, Moustapha Salifou und Nassirou Ouro-Akpo die Afrika-Connection aufgrund der WM-Qualifikations-Spiele von Burkina Faso und Togo fehlte. Besonders für Ouedraogo könnte das Folgen haben, betrachtet man die Offensiv-Konkurrenz des zuletzt wenig überzeugenden Ex-Kölners. "Ich hatte ihm empfohlen, vier Wochen Urlaub zu machen. Jetzt verpasst er die erste Woche, was für ihn sicherlich kein Vorteil ist", bestätigt Andersen. Und noch einer ist gleich hinten dran. Angreifer Leandro Simioni weilt noch in Brasilien, wo er mit Vereins-Zustimmung die Folgen eines Bruchs des Handgelenks auskuriert. Wie die Bilanz des Samba-Stürmers nach verpasster Vorbereitung aussah, weiß noch jeder aufmerksamer Betrachter der abgelaufenen Rückrunde. Nun zum Positiven: Der schon fast komplette Kader macht Hoffnung auf eine richtig gute Spielzeit. Die ersten Trainings-Spielchen machten eines klar: Jeder gibt mächtig Gas, weiß, wie schwer es wird, in die erste Mannschaft zu kommen. Auch Andersen zeigt sich erfreut. "Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich vieles verbessert. Ich bin bisher sehr zufrieden, die Stimmung in der Truppe ist prächtig. Ein Vorteil, dass 99 Prozent die Sprache beherrschen. Zudem ist es schön zu sehen, welche Spieler mittlerweile zu uns kommen. Die sehen, bei uns wurde gut gearbeitet." Zwei, die gerne kommen würden, sind die Testspieler Maxim Zinovijev (Abwehr) und Ivan Petrovic (linke Mittelfeld). Beide konnten bisher überzeugen, stehen trotzdem noch vor einer ungewissen Zukunft. "Ivan hat Potenzial, vor allem eine gute Technik. Er kommt aber lieber durch die Mitte, wurde bei uns jetzt links getestet. Sicherlich für die Zukunft interessant, ob es jetzt klappt, liegt auch an den Finanzen", gibt Andersen zu Protokoll. Ähnlich gelagert ist der Fall Zinovijev, wie der Trainer weiß. "Sein Nachteil ist, dass wir einen Abwehrchef suchen. So weit ist er noch nicht, einen Raickovic zu ersetzen." Mit diesen Aussagen wird auch klar, was Andersen zuerst mit Thomas Cichon vor hat. "Ihn stelle ich mir aktuell neben David Montero vor, obwohl er natürlich auch hinten spielen kann." Eine Entscheidung, ob die beiden Probe-Kicker den Trip nach Eisenach mitmachen dürfen, entscheidet sich bis zum Samstag. "Nicht, wenn bis zum internen Match am Samstag personell etwas passiert", kündigt der Coach an. Zusatz von RWO-Vize Manfred Rummel. "Vielleicht gibt es in den nächsten zwei oder drei Tagen noch eine Überraschung." Gut möglich also, dass Andersen vor dem Trainingslager noch ein Präsent in Form eines gestandenen Abwehrchefs bekommt. Das Ganze womöglich auch plus Zinovijev? "Alles eine Frage der Finanzen", wiederholt sich Andersen, "aber klar ist, Maxim ist sehr attraktiv, kann auch rechts eingesetzt werden, da er sehr gut am Ball ist." Neben den Personal-Debatten fand am Dienstag auch der bekannte Probst-Fitnesstest statt, nach dem die Spieler ihre individuellen Arbeitspläne bekommen. Andersen: "Die Ergebnisse waren in der Regel gut, auch wenn einige nicht ganz so toll waren. Aber das ist normal."
RWO: Was wird aus Zinovijev und Petrovic?
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