„Wir haben sehr viel Wert auf die Integration und das Teambuilding gelegt“, berichtet Milan Sasic.
Die Arbeit ist dabei aber nicht zu kurz gekommen. Morgens Stabilisations- und Technikübungen, mittags Exkurse in andere Sportarten und abends Ausdauereinheiten. „Das ist ein straffes Programm“, achtet der Trainer bei den tropischen Temperaturen darauf, dass sich die Spieler nicht überanstrengen. „Eigentlich wollten wir die Lauftests im Stadion durchführen, doch das liegt in der prallen Sonne. Deshalb sind wir in den Wald gegangen.“
Neben dem „normalen“ Training hat Sasic besonderen Wert auf Wettkämpfe in anderen Sportarten gelegt. Kanufahrten, Mountainbiketouren, Beachvolleyball, ein Triathlon oder auch ein Kletterparkour in zwölf Metern Höhe haben dafür gesorgt, dass die junge Mannschaft innerhalb kürzester Zeit zusammengewachsen ist. „Ich habe den Eindruck, als ob sich die Jungs seit zehn Jahren kennen“, ist Sasic glücklich, dass die Stimmung im Vergleich zum November, als er erstmals mit Duisburg in Bad Kreuznach gastierte, gelöst und locker ist.
Olcay Sahan spürt Muskeln, von denen er gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Und der Eindruck täuscht auch nicht. Es wird geflachst, gelacht aber auch ordentlich geschuftet. „Wenn man zwei Stunden Volleyball im Sand spielt, sieht es sicherlich locker aus“, meint Olcay Sahan und schiebt grinsend nach: „Aber das ist eine optische Täuschung. Denn diese Einheiten hauen richtig rein. Ich spüre Muskeln, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.“
Eigentlich würde der 23-Jährige noch zu den Jungspunden im Kader gehören. Doch nach dem finanziell bedingten Umbruch, dem 14 Akteure zum Opfer gefallen sind, zählt Sahan jetzt bereits zum „alten Eisen“. Seine Rolle als Routinier ist dem Mittelfeldler allerdings sichtlich unangenehm. „Natürlich versuche ich, meine Erfahrung an die noch jüngeren Spieler weiterzugeben. Doch ich muss selber viel lernen und sehe mich sicherlich nicht als Führungsspieler.“
Das ist aber Branimir Bajic. Der 30-Jährige erfüllt die an ihn gestellten Ansprüche bereits nach wenigen Tagen. Beim Beachvolleyball hat er das Tempo in seinem Team vorgegeben, angepeitscht und auch selbst überzeugt. „Natürlich werde ich die jungen Spieler an die Hand nehmen“, fühlt sich der dreimalige Serbische Meister mit Partizan Belgrad beim MSV pudelwohl. „So eine Truppe habe ich in meiner gesamten Karriere noch nicht erlebt. Und das ist der Grundstein dafür, dass wir über kurz oder lang auch in die erste Liga zurückkehren werden.“