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VfL Bochum: Luthe
Respekt vor der „Torfabrik“

VfL: Luthe mit Athletiktraining zu neuen Zielen
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Andreas Luthe mag es ruhig. Im Urlaub hat er es so richtig entspannt angehen lassen. Erst war er in der Toskana, dann hat er noch einen Schnorchelurlaub angehängt.

Doch spätestens nach zwei Wochen aktivem Nichtstun kribbelte es schon wieder. Luthe: „Die kommende Spielzeit soll mich ein Stück weiterbringen.“ Und dafür ist der 23-Jährige bereit, eine Menge mehr zu tun, als in der Vergangenheit. Mit Fitness- und Reha-Trainer Stefan Bienioßek hat er in den letzten Wochen im Bereich Athletik hart gearbeitet. Schwerpunkt waren Sprünge und Sprints und dabei sah man einen hochmotivierten Goalie, der endgültig in den Konkurrenzkampf um die Nummer eins mit Philipp Heerwagen eintreten will. „Dass ich alles versuchen werde, ist doch wohl logisch. Was wäre ich für ein Profi, wenn ich diesen Ehrgeiz nicht hätte.“ Und natürlich hat er bei der WM auch ganz genau hingeschaut und verriet, dass er ein echter Fußball-Junkie ist: „Ich habe kein Spiel verpasst!“


Und fast zwangsläufig kommt das Gespräch auf den WM-Ball „Jabulani“, hinter dem er unter dem neuen Namen „Torfabrik“ in Zukunft regelmäßig hinterher fliegen muss. Mag der Einheitsball für die Finanzen der Liga ein Segen sein, für die Torhüter wird es ganz bestimmt ein Fluch. Luthe, der mit dem Ball in der Rückrunde schon einmal Kontakt hatte, stellt knallhart fest: „Das ist ein Ball für die Spieler, aber nicht für die Torhüter. Bei Schüssen aus der Nähe ist er viel schneller, bei Distanzschüssen so um die 30 Meter fliegt er wie er will und ist unberechenbar.“ Und so hat der VfL-Keeper Respekt vor der neuen „Torfabrik“. Doch Luthe weiß auch: „Die Probleme bekommen ja schließlich alle Torhüter. Und wenn der Ball die Richtung ändert, bist du machtlos.“ Und letztlich flüchtet er sich sogar ein wenig in den Sarkasmus: „Mit dem Ball wird es in der kommenden Spielzeit viele schöne Tore geben.“

Schwer ist für den 23-Jährigen auch die erste Trainingswoche: „Ich brauche da immer ein paar Tage um auf Touren zu kommen, aber das ist bald vorbei.“

Ein paar Tage braucht der Schlussmann, der aus dem eigenen Nachwuchs kommt, auch, um sich im Raum Bochum ein neues Heim zu suchen. Zuletzt hat er zwei Jahre in Weitmar gewohnt. Luthe: „Als seriöser Profi muss man sich doch eine solide Geldanlage schaffen. Deshalb suche ich ein kleines Eigenheim.“

Bodenständig ist der Keeper. Das sagt man auch seinem neuen Coach Friedhelm Funkel nach. Und der Schlussmann macht keinen Hehl daraus, was er über den neuen Trainer denkt: „Ich sehe die Verpflichtung sehr positiv. Er scheint in den ersten Tagen sehr sympathisch und verfügt über viel Erfahrung. Ich denke, dass er zum VfL sehr gut passt.“ Richtig gefreut hat sich Luthe, dass Peter Greiber, der von Heiko Herrlich eigentlich schon aussortiert war, weiter beim VfL als Torwarttrainer beschäftigt ist. Luthe: „Das ist einfach klasse, weil er es verdient hat. Er hat definitiv in den letzten Jahren einen guten Job gemacht. Daran gibt es nichts zu rütteln.“ Spaß hat der Keeper auch daran, dass mittlerweile so viele Spieler aus dem Jugend- und Amateurbereich auf dem Sprung ins Profiteam stehen: „Jetzt herrscht neues Leben in der Kabine.“

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