Und was bietet sich da schöneres an, als die Rundstrecke am Naherholungsgebiet? Für den Kapitän war es mit dem Klub bereits der zweite Abstieg, doch daraus zu schließen, dass es deshalb vielleicht „leichter“ war, wäre fatal. Maltritz: „Das tat genauso weh wie beim ersten Mal.“ Doch inzwischen denkt der Abwehrspieler bereits an die bevorstehenden „Reparaturarbeiten“ in der bevorstehenden Spielzeit 2010/2011. Maltritz: „Im verflixten siebten Jahr beim VfL gibt es für mich nur ein Ziel: den direkten Wiederaufstieg.“
Der Routinier weiß, dass sich dafür gravierende Dinge verändern müssen: „Es kann doch nicht angehen, dass jedes Gespräch in der Kabine am anderen Tag in der Zeitung steht. Das ist für die Außendarstellung der Spieler und des Vereins schlichtweg eine Katastrophe.“
Dieses Duell wird es in der kommenden Saison nicht geben: Marcel Maltritz gegen Bayerns Ivica Olić (Foto: firo).
Deshalb hat er vom ersten Trainingstag an nur einen Wunsch: „Maulwürfe dürfen in unserem Kabinentrakt keine Zukunft mehr haben. So etwas müssen wir tunlichst vermeiden, auch wenn ich weiß, dass man so etwas nie ganz ausschließen kann.“ Wie dringlich dem Kapitän dieses Thema ist, beweist ein Vorfall der letzten Tage. Maltritz: „Was da mit Frankreich war, so etwas geht gar nicht.“
Die Miene des Abwehrspieler allerdings erhellt sich, wenn er auf die derzeitige Personalsituation seines Klubs blickt. „Ich denke, die bisherigen Veränderungen sind durchweg positiv. Die Neuen helfen uns sicher weiter“, betont der gebürtige Magdeburger.
Allerdings weiß auch er, dass der Kader für Bochumer Verhältnisse derzeit zu groß ist. Maltritz: „Dass einige, die weg wollen, noch keinen Klub gefunden haben, überrascht mich nicht. Alle reduzieren ihren Kader. Das Geld sitzt nicht mehr so locker wie früher und so gibt es zwangsläufig Probleme bei der Suche nach einem neuen Verein.“
Spekulationen, dass auch er nach dem überflüssigen Abstieg das Weite suchen würde, entbehrten jeder Grundlage. Maltritz aufklärend: „Ich habe lediglich gesagt, dass ich natürlich schauen werde, was der neue Trainer mit mir vorhat.“ Und der plant ganz offensichtlich weiter mit dem Routinier. Maltritz: „So langsam freue ich mich, dass es bald wieder losgeht.“
Das letzte freie Wochenende nutzte Familie Maltritz noch einmal zum Relaxen und angesichts der hochsommerlichen Temperaturen zu einem Besuch im Schwimmbad. Natürlich ausgeklammert die Zeit des Deutschland-Spiels gegen England. Maltritz ist übrigens über das bisherige Niveau der WM enttäuscht: „Vielleicht liegt es daran, dass die letzte WM schon vier Jahre zurückliegt, Aber irgendwie habe ich den Eindruck, damals bessere Spiele und Schiedsrichter gesehen zu haben.“