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1860 München
Lothar Matthäus bringt sich ins Gespräch

1860 München: Matthäus hat Interesse
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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat sein Interesse am Trainerposten bei 1860 München angemeldet und damit eine heftige Diskussion an der Isar ausgelöst.

"An den Finanzen sollte es nicht scheitern. Es wäre eine große Herausforderung, einen schlafenden Riesen zum Leben zu erwecken", sagte der ehemalige Star des Lokalrivalen FC Bayern der Süddeutschen Zeitung. Eine offizielle Anfrage von 1860 habe es freilich noch nicht gegeben.

Am Donnerstagabend sollte es bei den Löwen es zu einer entscheidenden Sitzung mit Sportdirektor Miroslav Stevic und dem Präsidium des Zweitligisten kommen. Klar scheint, dass der bisherige Coach Ewald Lienen die vorzeitige Freigabe für einen Wechsel zum griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus bekommt. Als Favorit auf seine Nachfolge galt bislang U-23-Trainer Reiner Maurer, doch der Name Matthäus hat eine ganz neue Dynamik in die Diskussion gebracht.

"Erst mal müssen wir uns mit Lienen treffen, dann sehen wir weiter", sagte Stevic dem kicker zu den Gerüchten über Verhandlungen mit Matthäus. Ein Dementi klingt anders. Vor gut einem Jahr hatte Stevic schon einmal mit einer Verpflichtung des ehemaligen Bayern-Stars geliebäugelt und war damals mit den Worten "Der ideale 1860-Trainer ist für mich Lothar Matthäus" zitiert worden. Erst die heftige Reaktion der Löwen-Anhänger, die eine intime Feindschaft mit dem Rekordmeister FC Bayern pflegen, brachte damals wohl die Entscheidung pro Lienen und contra Bayern-Symbol Matthäus. Matthäus selbst hätte keine Angst vor dem Wechsel aus dem Lager der Roten zu den Weiß-Blauen. "Ich habe viele Freunde bei den Löwenfans. Wenn ich in München bin, ist da keine Antipathie gegen mich, wenigstens habe ich das nie gespürt", sagte der 49-Jährige: "Natürlich gibt es immer kleine Fangruppen, die sich wahrscheinlich wichtig machen. Es sollten aber immer die Leistungen im Vordergrund stehen - und nicht eine Vergangenheit, die seit zehn Jahren abgeschlossen ist."

Allerdings ist es weniger die Bayern-Vergangenheit als vielmehr das Auftreten von "Loddar", dass viele gegen ihn aufbringt. "Lothar Matthäus als Löwentrainer? Das wäre eine Witznummer sondersgleichen", sagte der ehemalige Löwen-Stürmer Olaf Bodden der tz: "Er kriegt doch nicht umsonst keinen Verein in Deutschland. Sein Auftreten in der Öffentlichkeit ist eine einzige Katastrophe." Gerade analysiert der Franke ausgerechnet für den arabischen Fernsehsender al-Dschasira die Fußball-WM.

Befürworter des Matthäus-Deals sehen dagegen die Chance, dass der Rekordnationalspieler dem finanziell chronisch klammen deutschen Meister von 1966 neue Sponsoren bringen könnte. "Es ist eigentlich traurig. 1860 hat nicht nur sehr viel Tradition, sondern auch sehr viel Potenzial. Dieses Potenzial muss ausgeschöpft werden, auch wenn Probleme da sind", fordert Matthäus.

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