Einer von diesen ist auch Keeper Michael Ratajczak, der am ersten Spieltag bei Union Berlin zur Pause für den verletzten Michael Melka eingewechselt wurde und danach seinen Stammplatz im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr aus den Händen gab.
Inzwischen ist der allergrößte Teil der Fortuna-Fans davon überzeugt, dass der Wechsel zwischen den Pfosten eine gute Entscheidung war. Denn „Rata“ zeigte in seiner ersten Saison als Stammkeeper in einer der beiden Profiligen bärenstarke Leistungen und hatte Riesenanteil an der Stabilität der Defensive, aber auch an der erfolgreichen Spielzeit nach dem Aufstieg. Hört sich alles nach einer perfekten Saison für den Schlussmann an. Oder?
„Perfekt wäre es gewesen, wenn wir noch die nötigen Punkte zum erneuten Aufstieg geholt hätten“, sagt Ratajczak ehrgeizig wie man ihn kennt. „Wie haben wirklich eine klasse Serie gespielt. Dann sieht man auch als Einzelner gut aus. Trotzdem darf man mit dem Erreichten nicht zufrieden sein, sondern muss nach vorne schauen.“ Angesprochen auf seine eigenen Auftritte gibt er zu Protokoll: „Ich habe sicherlich meinen Teil zum Erfolg beitragen können.“
Eine eher bescheidene Antwort, wenn man sich anschaut, dass er ganze 15 Mal zu Null spielte, davon neun Mal in der Rückserie. Zuhause musste er nur sechs Mal hinter sich greifen. Bilanzen, die sich durchaus sehen lassen können. „Durch diese tolle Saison ist mein Selbstvertrauen natürlich gewachsen“, sagt Ratajczak. „Wichtig ist, dass ich nun verletzungsfrei durch die Vorbereitung komme.“ Einen Zweifel, dass er im kommenden Jahr am ersten Spieltag nicht im Kasten stehen könnte, braucht er auf jeden Fall nicht zu haben. Schließlich haben die letzten Jahre gezeigt, dass Trainer Norbert Meier der Nummer eins aus dem Vorjahr am Anfang stets erneut das Vertrauen gab. Einen Grund die Nummer eins zu wechseln, gibt es sowieso nicht.
Dafür könnte das eine oder andere neue Gesicht in der Startformation auftauchen. „Persönlich kenne ich niemanden unserer sechs Neuzugänge“, berichtet der Goalie. „Es ist ein kleiner Umbruch, vor dem mir aber nicht bange ist. Die Neuen werden bei uns immer schnell integriert. Das hat schon vor dieser Saison hervorragend geklappt.“
Vielleicht ist eine von den bisher bekannten Verpflichtungen auch im Musik-Bereich aktiver. „Bei uns in der Kabine laufen vor dem Spiel keine Lieder. Da fixiert sich jeder auf die anstehenden 90 Minuten. Aber vielleicht ist Musik tatsächlich eine Möglichkeit, um sich noch ein bisschen mehr Aggressivität zu holen“, grübelt Ratajczak. „Für die Party hätten wir Stephan Sieger auf jeden Fall gebrauchen können.“
Man hört schon heraus, es war nicht einfach, sich in den letzten Wochen von den Jungs zu verabschieden, die den Verein verlassen müssen. „Nach dem letzten Spieltag haben wir ja noch die Freundschaftsspiel-Tour gemacht. Danach sind wir nach Mallorca geflogen, wo wir nochmal ordentlich gefeiert haben. Das hat wirklich Spaß gemacht“, berichtet Ratajczak. „Wir hatten in der Mannschaft einen tollen Zusammenhalt. Daran wird sich aber auch in Zukunft nichts ändern.“ Nach der Mallorca-Fahrt ging es für den ehemaligen Erfurter nach Marbella. „Dort möchte ich noch ein bisschen entspannen“, erklärt Ratajczak. „Aber ganz ohne Sport geht es auch im Urlaub nicht. Ich gehe ein bisschen Laufen und mache ein wenig Wassersport.“