Am Dienstag legte die Arminia bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) die geforderten Garantien über 10,2 Millionen Euro vor und hofft auf einen positiven Bescheid. "Es war eine wahnsinnige Arbeit, aber wir haben die zehn Millionen Euro jetzt beisammen", sagte Wolfgang Brinkmann, kommender Präsident der Ostwestfalen, dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Neben den lokalen Großunternehmen Dr. Oetker (u.a. Lebensmittel, Schifffahrt), Gerry Weber (Mode) und Schüco (Fenster und Solar) beschloss auch die Firma Gauselmann (Geldspielgeräte) aus Lübbecke, der Arminia zu helfen. Zudem bürgen nach SID-Informationen Aufsichtsratsmitglieder des Vereins persönlich. Brinkmann: "Ich bin sehr optimistisch. Ein großes Stück des Weges liegt hinter uns, und am Freitag werden wir sehen, ob es reicht."
24 Stunden vor Ablauf der DFL-Frist (Mittwoch, 15.30 Uhr) reichte der Traditionsverein die Unterlagen ein. "Sie reichen aus, um die zehn Millionen zu decken. Aber wir müssen jetzt die formellen Auflagen und Bedingungen abarbeiten, alles weiter unter wahnsinnigem Zeitdruck", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Leopoldseder, der selbst nicht als Bürge auftritt, dem SID.
Brinkmann allerdings sprach bereits, als sei die Lizenz gesichert. "Ich sage schon jetzt, dass es sich gelohnt hat, für Bielefeld und die ganze Region zu kämpfen. Das ist einfach toll." Wenn die Rettung Tatsache sei, werde er sich ein Glas Rotwein mit seiner Frau gönnen: "Sie hat schwer gelitten. Wenn man unten ist, treten alle noch drauf."
7,1 Millionen der ursprünglich fehlenden Summe hatte die Arminia durch Etatkürzungen, Stundungen der Tilgungsraten für den Stadionbau und Sponsorengelder aufgebracht. 250.000 Euro stammten zudem aus einem alten städtischen Kredit - es fehlten am Ende nur noch 2,85 Millionen. Diese brachten die Unternehmen auf, die schon lange diskutiert hatten, den Verein mit einem Kraftakt dauerhaft im Mittelfeld der Bundesliga zu etablieren.
"Es hat sich einiges bewegt, wir sind auf einem guten Weg", sagte Brinkmann nach einem "extrem arbeitsreichen Wochenende". Norbert Leopoldseder hatte schon am Montag erklärt: "Das nur spannend zu nennen, wäre untertrieben. Am Freitag habe ich nicht mehr viel auf die Lizenz von Arminia gegeben."
Die DFL hatte den Klub in der vergangenen Zweitliga-Saison wegen Verstößen gegen Bestimmungen der Lizenzierungsordnung zum Abzug von vier Punkten und 50.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Die Arminia hatte Informationen über die finanzielle Situation nicht an die DFL weitergegeben und war dadurch Auflagen für Wintertransfers entgangen.