"Arminia ist noch nicht tot", sagte der erfolgreiche Geschäftsmann der Tageszeitung Neue Westfälische und kündigte eine Ausweitung seines Sponsoren-Engagements an: "Es wird weitere Unterstützung aus dem Hause Weber geben."
Doch die Zeit rast, es ist fünf Minuten vor Zwölf. 2,85 Millionen Euro muss der von der Insolvenz bedrohte Traditionsverein aus Ostwestfalen bis Mittwochnachmittag um 15.30 Uhr auftreiben, um nicht mit sofortigem Lizenzentzug und Zwangsabstieg bestraft zu werden.
Das fehlende Geld "muss halt kommen", sagte Gerry Weber und forderte die Bielefelder Wirtschaftsgrößen auf, ebenfalls zu helfen: "Jetzt sind wir alle nochmal gefordert." Die Entscheidung des Rates der Stadt Bielefeld, dem Klub 500.000 Euro zur Verfügung zu stellen, bezeichnete Weber als lachhaft.
Am Montagabend um 19.00 Uhr war eine weitere Krisensitzung angesetzt. "Es ist eine Jetzt-erst-recht-Stimmung zu spüren", sagte der designierte Präsident Wolfgang Brinkmann, der im Juni Hans-Hermann Schwick an der Vereinsspitze ablösen wird.
Doch der starke Mann im Klub wäre im Falle der Rettung definitiv Gerry Weber. Ob er die erforderliche Summe auch allein aufbringen würde, ist jedoch unklar. 7,1 Millionen der ursprünglich fehlenden 10,2 Millionen Euro hat die Arminia durch Etatkürzungen, Stundungen der Tilgungsraten für den Stadionbau und Sponsorengelder aufgebracht. 250.000 Euro stammen zudem aus einem alten städtischen Kredit.
Der neue Trainer und Sportdirektor Christian Ziege treibt unterdessen unbeirrt die Planungen für die kommende Zweitliga-Saison voran. "Ich habe ein positives Gefühl, dass es mit Zweitliga-Fußball in Bielefeld klappt", sagte der Europameister von 1996: "Der Verein darf die Hoffnung nicht aufgeben. Ich führe Gespräche mit potenziellen Neuzugängen."