Und wenn man die 34 Partien betrachtet, dann hat auch das permanente Verletzungspech die Kleeblätter nicht daran gehindert, die Marke von 40 Punkten erneut zu durchbrechen. Dementsprechend fiel auch das Fazit von Bruns aus. „Wir haben nie darüber gesprochen, wo wir immer durch mussten. Uns haben ständig sechs bis acht Mann gefehlt, das war schon eine Quälerei. Es mussten fast immer die gleichen Leute ran, zudem mussten wir auf so wichtige Kicker wie Benny Reichert oder Tim Kruse fast die ganze Saison verzichten. Daher kann man die Leistung der Truppe gar nicht hoch genug bewerten.“
Wobei Bruns auch seinen Vorgänger Jürgen Luginger erwähnte, der nach dem 0:1 bei Rot-Weiss Ahlen von seinem Posten zurücktrat, denn unter Luginger hatte man durch einen tollen Saisonstart sicher die Basis für den Klassenerhalt gelegt. In die Phase fiel auch das Highlight für viele Oberhausener Kicker. Denn in der zweiten Pokalrunde erwischte RWO das Traumlos Bayern München. Auch wenn man in der Allianz-Arena chancenlos war, wird das Match für die meisten Akteure sicher unvergessen bleiben.
Mit Blick auf die Statistik fällt auf, dass RWO die Hälfte aller Partien verlor und nur die beiden Absteiger Koblenz und Ahlen mehr Gegentore kassierten. Zudem kassierte Oberhausen acht Mal drei oder mehr Gegentreffer, das war der Höchstwert der Liga. Positiv fiel dafür auf, dass die Bruns-Elf sieben Mal nach einem Rückstand noch punkten konnte (Drei Siege, vier Remis). Allerdings lag auch kein Team in Liga zwei häufiger im Rückstand als Oberhausen (24 Mal).
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Am Ende durfte man den Ligaverblieb aufgrund der wieder gewonnenen Heimstärke feiern. Neun der 17 Begegnungen wurden gewonnen, unter Bruns gab es in den Heimmatches nie mehr als einen Gegentreffer. Das war auch notwendig, denn in der Fremde konnte man im Jahr 2010 kaum etwas reißen, nur eine von den letzten 13 Auswärtspartien wurde gewonnen. Insgesamt feierte man wie in der Vorsaison insgesamt drei Dreier in der Fremde, zwei Mal stand auswärts die Null.
Neben den sportlichen wurden auch die wirtschaftlichen Ziele wieder erreicht. Die Zahlen werden zwar erst im Juni veröffentlicht, aber man kann davon ausgehen, dass - speziell aufgrund des Pokalspiels bei den Bayern - der Schuldenstand wieder etwas gesenkt werden konnte. Damit rückt die schwarze Null immer näher. Keine Selbstverständlichkeit im Profifußball, vor allem, wenn noch eine Wirtschaftskrise hinzukommt. Daher scheint RWO trotz des bekannt schmalen Budgets für die Zukunft bestens gerüstet zu sein.