Duisburg steht derzeit vor einem Scherbenhaufen. Und die Kritiker bringen sich schon einmal in Stellung. Denn am Mittwoch, 14. April, wird es auf der Jahreshauptversammlung wohl heiß hergehen. Walter Hellmich wird von den Mitgliedern mit den finanziellen Verstrickungen der Gesellschaften (RS berichtete) konfrontiert werden und auch die drohenden Lizenzauflagen wird er erklären müssen. „Egal, wie viel Gegenwind kommen wird: Ich weiß, was ich für den Klub gemacht habe“, sieht der Bauunternehmer dem Termin gelassen entgegen.
Äußerlich gibt sich der 65-Jährige cool, aber die Anfeindungen der Vergangenheit haben deutliche Spuren hinterlassen. Und aus diesem Grund sieht er eine neuerliche Amtszeit auch nicht als selbstverständlich an. „Acht Jahre als Vorsitzender sind eine lange Zeit. Alles geht einmal zu Ende. Ob es bereits im April so weit sein wird, kann ich aber noch nicht sagen“, wird Hellmich seine Entscheidung, ob er weitermachen wird, auch vom Verlauf der JHV abhängig machen.
Mit dem Verkauf von Dorge Kouemaha ist die Talfahrt losgegangen.
Einen Erfolg kann er allerdings schon vorweisen. Denn die Nachlizenzierung für die aktuelle Spielzeit ist positiv verlaufen. „Wir haben keinerlei Auflagen erhalten, sondern alle Anforderungen erfüllt“, pustet Hellmich tief durch. Das hat durch die Verkäufe von Dorge Kouemaha und Sandro Wagner geklappt. „Und deshalb kann ich nicht verstehen, warum hier immer wieder Leute von einer verschleppten Insolvenz sprechen“, meint Hellmich. „Andere Vereine haben einen Punktabzug und eine Geldstrafe bekommen. Wir nicht.“ Auch wenn ein Etappenziel erreicht ist, ist und bleibt der MSV in allen Bereichen eine Großbaustelle.