Seit Beginn der Runde merkte man dem ehemaligen Essener an, dass er verstanden hat, wie er sich im Profifußball verhalten muss. Der Lohn: Ein Stammplatz. Nur wurde immer wieder klar, dass zwischen seinen Möglichkeiten und der am Ende zu betrachtenden Effizienz noch zu große Unterschiede liegen.
Doch in Duisburg war alles anders. Da knüpfte der in den Sturm beorderte Stoppelkamp nicht nur an die starke zweite Hälfte gegen Fürth an und belohnte seine Galavorstellung mit seinem ersten Doppelpack in Liga zwei. Kein Wunder, dass der Techniker nach dem Abpfiff zufrieden bilanzieren konnte. „Es war für die Zuschauer eine super Partie. Wir haben von der ersten Minute an gut kombiniert, das macht Mut. Wir waren vorne stark, der MSV auch ab und zu. Wenn man direkt spielt, ist es für die Verteidiger auch nicht immer so einfach. Die Tore wurden stark herausgearbeitet.“
Und auch bei den Assists war Stoppelkamp beteiligt. Das 1:0 leitete er ein, auch nachher hatte er den Blick für die freien Mitspieler. Der perfekte Tag wurde nur durch MSV-Schlussmann Tom Starke verhindert, der einen dritten Treffer im direkten Duell vereiteln konnte. Was aber nichts an der guten Laune des etatmäßigen Mittelfeld-Mannes änderte. Der freute sich allerdings nicht zu lange, viel lieber schaute der Derby-Held bereits nach vorne auf die Schlüsselpartie gegen Koblenz am nächsten Spieltag. „So wie am Freitag müssen wir jede Woche auftreten. Wir dürfen uns jetzt nur nicht ausruhen, denn die 90 Minuten gegen Koblenz werden überlebenswichtig.“
Und da man dort nicht so viele Räume bekommen wird, wie gegen den MSV, wird es von großer Bedeutung sein, dass Stoppelkamp erneut einen Sahnetag erwischt, um die Offensive zu beleben. Und der wird sicher mit breiter Brust auflaufen, denn nach dem Match betonte er: „Für mich als Duisburger war das Derby mit den beiden Toren natürlich ein Traum. Viele Freunde von mir waren im Stadion. Ich wusste immer, was ich kann, jetzt durfte ich etwas zurück geben. Im letzten Jahr hatte ich noch den Mist am Schuh und habe ohne Selbstvertrauen agiert. Jetzt merke ich, dass ich gebraucht werde, das gibt mir nochmals einen Extraschub.“
Derbyemotionen und das Vertrauen vom Trainer, für Stoppelkamp läuft es. Dieses Selbstvertrauen will er in den verbleibenden Partien teamorientiert nutzen: „Ich versuche alles, um mit der Mannschaft erfolgreich zu sein. Wenn ich mit dem ein oder anderen Törchen dazu beitragen kann, dann bin ich natürlich zufrieden. Aber ich weiß, dass ich weiter Gas geben muss, es geht nur über Arbeit, Arbeit, Arbeit.“