Während in Wolfsburg ein spezielles Wiedersehen auf dem Programm steht, kommt es in Hannover zu einem pikanten Aufeinandertreffen: In den Sonntagsspielen der Bundesliga (17.30 Uhr/live bei Premiere) sorgt das Zusammenkommen alter Bekannter für besondere Rivalität. Der VfL Wolfsburg empfängt zu Hause Borussia Mönchengladbach und damit auch Ex-Manager Peter Pander, der 1. FC Nürnberg gastiert bei Hannover 96 unter dem einstigen Trainer-Wunschkandidaten Peter Neururer.
Panders Rückkehr nach Wolfsburg eineinhalb Jahre nach seinem Weggang aus der Autostadt erhitzte schon zu Wochenbeginn die Gemüter. Für Verstimmung sorgte das Gladbacher Buhlen um den Argentinier Andres D´Alessandro, den Pander selbst einst zu den "Wölfen" geholt hatte. Der Vorwurf der VfL-Verantwortlichen: Gladbach könne die geforderte Ablöse eh nicht bezahlen und versuche mit den Verhandlungen nur Unruhe vor dem Gastspiel in Wolfsburg zu schüren. Das von Pander angestrebte Leihgeschäft scheiterte, und D´Alessandro wechselte letztlich nach England zum FC Portsmouth.
Unmut über Pander-Aussage
Unmut rief in Wolfsburg auch Panders Aussage hervor, er habe den Verein verlassen als dieser Bundesliga-Spitzenreiter war, und seither sei es mit den Niedersachsen bergab gegangen. "Der VfL war in den zwölf Jahren mit Herrn Pander nie Tabellenführer", stellte Wolfsburgs Mediendirektor Kurt Rippholz richtig. Vielmehr lag man auf dem achten Platz, als man sich zu Beginn der Saison 2004/05 von Pander trennte.
VfL-Trainer Klaus Augenthaler ließ sich von den Diskussionen derweil nicht beirren und übte sich in demonstrativer Gelassenheit. "Wir haben die Woche intensiv gearbeitet. Ich bin guter Dinge", sagte der Coach, der erstmals auf die in der Winterpause verpflichteten Niederländer Tom van der Leegte und Rick Hoogendorp zugreifen kann. Zudem kehren weitere zuletzt gesperrte oder verletzte Spieler zurück, so dass Manager Klaus Fuchs optimistisch ist, dass die Mannschaft nach dem Absturz auf Platz 14 endlich für eine Trendwende sorgen kann: "Alle sind gewillt, an einem Strang zu ziehen und einen Sieg für den VfL einzufahren. Ich habe einen sehr guten Eindruck."
Hannover will in der Erfolgsspur bleiben
Deutlich besser als der niedersächsische Lokalrivale aus Wolfsburg steht derzeit Hannover 96 da. Unter Trainer Neururer blieben die "96er" zuletzt in zwei Heim- und vier Auswärtsspielen ungeschlagen. Das Duell mit dem "Club" aus Nürnberg hat für Hannovers Coach dennoch eine besondere persönliche Note: Bekanntermaßen habe er sich im Herbst gegen das Angebot der Franken entschieden und kurz danach bei 96 unterschrieben. "Es gilt zu beweisen, dass diese Entscheidung die richtige war. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Nürnberger Spieler genau das Gegenteil beweisen wollen", so der 50-Jährige.
Immerhin hat Nürnberg unter dem neuen Coach Hans Meyer noch keinen Auftritt in der Fremde verloren und in sechs Spielen bereits elf Punkte geholt. Diese Serie will Meyer fortsetzen. "Wir wollen uns auswärts wieder mutig präsentieren", sagt der FCN-Trainer, der in Hannover allerdings eine schwierige Aufgabe erwartet: "Dort wurde zuletzt gute Arbeit geleistet."