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"Tulpen-General" wackelt
"Eine sehr, sehr kritische Phase

Bayern: "Tulpen-General" unter Druck
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Die zwölfte Runde wird zum "Tag der wackelnden Trainerstühle": Van Gaal fürchtet gegen Schalke um seinen Job, Babbel benötigt in Gladbach den Befreiungsschlag.

In der Champions League fast draußen, in der Bundesliga nur Sechster - vor dem brisanten Duell gegen Schalke 04 steht Louis van Gaal bei Bayern München mit dem Rücken zur Wand. "Eine sehr, sehr kritische Phase, ein enorm wichtiges Spiel. Der Druck ist jetzt gewaltig", sagte Torwart-Titan Oliver Kahn vor dem richtungsweisenden Spiel (15.30 Uhr/live in Sky und Liga total) in der Bild. "Es ist nicht nur Druck auf dem Trainer, sondern auf dem ganzen Verein und auf den Spielern", sagte Mannschaftskapitän Mark van Bommel. Louis van Gaal, berichtete er, habe sich allerdings trotz der angespannten Situation bislang nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Er geht cool damit um und hat sich nicht verändert." Doch van Bommel weiß auch: Ein Sieg muss her, egal wie: "Bayern München hat oft dreckige Siege eingefahren, wenn es drauf ankam." Doch gerade wichtige Spiele hat der FC Bayern zuletzt eher verloren denn gewonnen. So wurde vor gerade mal sechs Monaten van Gaals Vorgänger Jürgen Klinsmann beim Rekordmeister gefeuert - nach einem 0:1 gegen Schalke 04. "Das ist eine andere Situation, jetzt sind wir nicht so weit in der Saison, damals war schon April, es ist einfach Zufall, dass Schalke kommt", sagte van Bommel. Kurios ist freilich: Auf der Bank der Königsblauen sitzt nun in Felix Magath wiederum ein Mann, der am 31. Januar 2007 seinen Arbeitsplatz bei den Bayern trotz eines Doppel-Doubles verlassen musste. Seine Familie wohnt noch in der Nähe des Trainingsplatzes der Bayern, und in der Säbener Straße hätten ihn jetzt manche wohl gern zurück. "Ich habe bei Schalke einen Vertrag bis 2013, also warum sollte ich mich mit dem Thema beschäftigen", sagt Magath selbst zu den Spekulationen: "Mich beschäftigt die dortige Situation nicht mehr als bei jedem anderen Gegner." Obwohl Bayern-Präsident Franz Beckenbauer den Spielstil unter van Gaal unter der Woche als "wie vor 20 Jahren" gebrandmarkt hat, hält Magath es für verfrüht, schon von einer Krise bei den Bayern zu sprechen.

Aber er würde natürlich gern mit einem Auswärtssieg dazu beitragen, dass es endgültig dazu kommt. "Schalke war in München in der Vergangenheit immer ein unangenehmer Gegner, daher rechne ich mir schon Chancen auf einen Punkt oder sogar mehr aus", sagt Magath süffisant: "München ist immer eine Reise wert." Für zusätzliche Brisanz sorgen die Diskussionen um die von den Bayern umworbenen Schalke-Leistungsträgern Manuel Neuer und Rafinha. In der wackelnden Defensive kann "Tulpen-General" van Gaal immerhin wieder auf "Abwehrturm" Daniel van Buyten zurückgreifen, der unter der Woche beim 0:2 gegen Girondins Bordeaux schmerzlich vermisst wurde. Trotzdem fehlt ihm in dem verletzten Superstar Franck Ribery weiter sein wichtigster Spieler. Doch die Verletzungsprobleme im Starensemble ist für die kritische Bayern-Vorstandsetage (Beckenbauer: "Letztendlich wird jeder Trainer an Ergebnissen gemessen") genauso keine Entschuldigung für die schwachen Leistungen wie für Markus Babbel beim VfB Stuttgart.

Markus Babbel (Foto: firo).

Der Trainer-Lehrling hat sich mit dem 0:0 gegen Bayern und dem 1:1 beim FC Sevilla zwar etwas Luft im Kampf um seinen Job verschafft, aber im Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach muss erneut Zählbares herausspringen. "Das wird ein richtungsweisendes Spiel. Ich hoffe, der Bann ist gebrochen. Wenn wir an die zweite Hälfte gegen Sevilla anknüpfen, können wir gewinnen", sagt Babbel. Allerdings fällt Nationalspieler Serdar Tasci wegen einer Überlastungsreaktion im linken Fuß - die gleiche Blessur wie bei Sami Khedira - wohl bis zum Ende der Hinrunde aus. In den Diskussionen um Babbel und van Gaal geht das Spitzenspiel des zwölften Spieltages zwischen 1899 Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg fast unter. Der deutsche Meister hat schon jetzt zwei Punkte mehr als beim Titelgewinn in der Vorsaison auf dem Konto, ist nach dem grandiosen 3:0 bei Besiktas Istanbul seit sechs Spielen ungeschlagen und hat Torschützenkönig Grafite nach einem einwöchigen Heimaturlaub in Brasilien wieder im Kader. "Mein Kopf ist wieder frei und ich will angreifen", sagt der Stürmer. Mit ganz anderen Gefühlen reist der SC Freiburg zum Keller-Duell beim VfL Bochum. Die ganze Mannschaft hatte am Freitag auf der Stadiontribüne noch die Trauerfeier um den verstorbenen Präsidenten Achim Stocker mitverfolgt. "Für uns geht es in den nächsten Wochen auch darum, zu zeigen, dass das Lebenswerk von Herrn Stocker weiter zu Erfolgen führt", sagt Ivica Banovic. Beide Teams werden das Spiel mit einem Trauerflor bestreiten. Auf Bochumer Seite gibt Heiko Herrlich sein Heimdebüt auf der Trainerbank, nachdem er vergangene Woche mit einem 1:2 bei Eintracht Frankfurt gestartet war.

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