Nach rund zweiwöchiger Ungewissheit über Art und Auslöser der Erkrankung bei Nationaltorhüter Robert Enke konnten die behandelnden Ärzte am Freitag eine endgültige Diagnose stellen. Im Körper des Keepers vom Bundesligisten Hannover 96 wurden sogenannte Campylobakter-Bakterien festgestellt, die bei einer Magen- und Darminfektion auftreten können. Enke hatte über derartige Beschwerden beim Training der Nationalmannschaft vor dem Länderspiel am 5. September in Leverkusen gegen Südafrika (2:0) geklagt.
Einzelne Symptome waren zuletzt zwar abgeklungen, dauerhafte Mattheit und allgemeines Unwohlsein halten jedoch bis heute an. "Die Zeit der Ungewissheit war sehr nervig. Nach dieser Diagnose hoffe ich, jetzt bald wieder fit zu werden und ins Training mit der Mannschaft einzusteigen", sagte Enke nach dem Befund erleichtert. Wann der Torhüter wieder einsatzbereit ist, steht jedoch noch nicht fest. Für das Punktspiel der Hannoveraner am Samstag gegen Borussia Dortmund (15.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) fällt er weiter aus. "Jetzt wird Robert gezielt mit antibiotischen Medikamenten behandelt. Er kann parallel auch ein individuelles Trainingsprogramm absolvieren", sagte 96-Vereinsarzt Wego Kregehr und schloss nach verschiedenen Tests und Untersuchungen bei unterschiedlichen Experten andere Diagnosen aus. Enke hofft durch seine baldige Rückkehr ins Teamtraining auch den Kampf um den Stammplatz im Tor der deutschen Nationalmannschaft wieder aufnehmen zu können. Aufgrund seiner Erkrankung, wegen der er neben der Partie gegen Südafrika auch für das WM-Qualifikationsspiel vier Tage später gegen Aserbaidschan (4:0) nicht zur Verfügung stand, war der Keeper im Hinblick auf das wahrscheinlich entscheidende WM-Qualifikationsspiel am 10. Oktober in Moskau gegen Russland immer mehr unter Druck geraten. Bundestrainer Joachim Löw war zuletzt bereits ein wenig von der ursprünglichen Einsatzgarantie für den Hannoveraner abgerückt und hatte die Vergabe des umkämpften Platzes im deutschen Tor auch von Enkes baldiger Trainingsrückkehr abhängig gemacht. In den vergangenen beiden Länderspielen war Enke vom Leverkusener Rene Adler gut vertreten worden.